Wenig Grundwasser

Wasserverband hat mit Trockenheit zu kämpfen

Burgenland
09.04.2022 05:58

Auch wenn dieses Wochenende mit etwas Regen zu rechnen ist, den fehlenden Niederschlag der vergangenen Wochen dürfte dies nur geringfügig ausgleichen. Die Trockenheit stellt auch den Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) vor Herausforderungen. Teilweise gibt es beim Grundwasser historische Tiefststände. Beim WLV setzt man alles daran, um für den Sommer gerüstet zu sein.

Nicht nur der Neusiedler See leidet unter dem fehlenden Niederschlag, auch das Grundwasser. Teilweise gebe es ein historisch niedriges Niveau, das unter den Tiefstwerten aus den 1970ern liege, erklärt Helmut Herlicska, technischer Betriebsleiter des WLV. Das betreffe etwa Brunnen im Großraum Wr. Neustadt und Neudörfl. Um die Versorgung für den Sommer abzusichern, hat der WLV Vorbereitungen getroffen und in der Vergangenheit Vorsorge geleistet. Allein im Vorjahr wurden 22 Millionen Euro investiert, heuer werden es an die 20 Millionen Euro sein, so der kaufmännische Leiter Klaus Sauer. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Herlicska. Sollte es dennoch zu kurzfristigen Engpässen kommen, gebe es eine Verbindungsleitung mit Wr. Neustadt zur Absicherung und um auch Spitzen abdecken zu können. Poolfüllpläne, wie sie bei kleineren Versorgern zum Teil zum Einsatz kommen, sind noch kein Thema.

Koexistenz mit Landwirtschaft
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, brauche es aber Maßnahmen von der Politik, meint Sauer. Der Verband schließt sich damit der Forderung der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) an. Diese will angesichts des Klimawandels ein Umdenken erreichen: Andere private Nutzungsarten dürften nicht auf Kosten der Trinkwasserressourcen gehen. Das betreffe die Nitratbelastung und die Bewässerung. Auch WLV-Obmann Gerhard Zapfl tritt dafür ein, dass die Wasserversorgung eine gesetzliche Vorrangstellung erhält. Ein Schritt sei etwa, nur noch wassersparende Bewässerungssysteme einzusetzen. Auch sei nicht jede Kultur überall für den Anbau geeignet, weil manche zu bewässerungsintensiv seien, ergänzt Herlicka. Es gehe um eine vernünftige Koexistenz zwischen Landwirtschaft und Wasserversorgung, betont Zapfl.

Zitat Icon

Wir haben in den vergangenen Jahren stark in Wassererkundungen und -erschließungen investiert, um weiter den derzeitigen Status und die Versorgung gewährleisten zu können.

Gerhard Zapfl, Obmann Wasserleitungsverband

Eingliederungspläne laufen weiter
Der gemeinnützige Verband erfreut sich nicht nur höchster Kundenzufriedenheit, er ist auch einer der am meisten geprüften Verbände. Um die Pläne des Landes, die Wasserversorger unter das Dach der Energie Burgenland zu bringen, ist es mittlerweile ruhig geworden, vom Tisch sind diese aber nicht. Aus dem Büro von Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf heißt es, dass eine Evaluierung laufe, es handle sich um eine komplexe Materie. Das Ziel sei eine Win-win-Situation für alle. 

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