„Geiles Los, geiles Stadion, ich hoffe auf eine geile Atmosphäre, von uns fahren 3000 Fans mit. Ich habe auch noch nie im April international gespielt, diese Ehre wird nicht so vielen Österreichern zuteil.“
Die Euphorie bei Stefan Schwab ist unüberhörbar. Heute gastiert der Mittelfeldmotor mit PAOK Saloniki im Stade Velodrome bei Olympique Marseille. „Mag sein, dass es nur die Conference League ist, aber schau, wer in dem Bewerb noch dabei ist, das sind große Namen“, lässt sich der 31-Jährige sein erstes europäisches Viertelfinale nicht klein reden. „Die Leute in Griechenland sind stolz auf uns. Nur wir sind noch dabei.“ Was fast eine historische Dimension hat. Es ist der größte internationale Klub-Erfolg in diesem Jahrtausend. 1971 stand Panathinaikos Athen im Finale des Meistercups, 1996 im Halbfinale der Champions League. Seit damals nehmen die Griechen im Europacup aber nur noch eine Statistenrolle ein.
Und PAOKSaloniki erlebte auch erst ein einziges Viertelfinale, 1974 scheiterte man da im Cupsiegercup am AC Milan. „Wenn man im Viertelfinale ist, träumt man auch von mehr“, sagt Schwab. „Wir haben eine routinierte Mannschaft, eine Siegermentalität. Und wir haben hart dafür gearbeitet.“ PAOK musste als Vize-Meister durch die gesamte Qualifikation, dann als Gruppenzweiter in die Zwischenrunde - macht 14 Spiele bis zu dem heutigen Highlight. „Ich hoffe auf ein gutes Ergebnis, dann greifen wir daheim im Rückspiel voll an“, so Schwab.
Der vor drei Wochen beim Aufstieg in Gent zwar einen negativen Test abgab, aber wohl schon Corona-infiziert war: „Nach dem Spiel war ich komplett erlegt. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich tagelang keine Energie.“ Mittlerweile ist er - wie auch Thomas Murg, den es einen Woche später erwischt - aber wieder voll im Saft. Wobei Trainer Razvan Lucescu wegen der englischen Wochen brachial rotiert. „Teilweise spielen komplett unterschiedliche Mannschaften“, sagt Schwab. „Der Erfolg gibt ihm aber recht.“
Auch wenn letztes Wochenende mit dem 1:2 bei Panathinaikos, der ersten Pleite seit vier () Monaten, die kleine Meisterchance platzte. PAOK wird wieder „nur“ Vize werden, aber steht noch im Cup-Halbfinale und ist Griechenlands europäische Hoffnung. Weshalb der Liga-Hit am Wochenende gegen Olympiakos verschoben wurde. Alles wird den Marseille-Duellen untergeordnet.
Wobei Schwab schmunzelt: „Wenn wir aufsteigen, dann gibt’s in der Liga ein Terminchaos.“ Das ist das Ziel. Und im Sommer, bleibt er eine dritte Saison in Saloniki? „Alles ist offen“, sagt Schwab. „Ich habe keinen Stress.“ Sondern mehrere Optionen. Nur eine Rückkehr nach Österreich kann man aber ausschließen. Da gäbe es für den Salzburger ohnehin nur Rapid. Jetzt zählt nur Marseille, der europäische Traum.
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