Trauer und Fassungslosigkeit im Mühlviertel, vor allem in Atzesberg und Niederkappel, wo Sarah Schönberger lebte, bzw. von wo sie abstammt. Die 28-Jährige wurde zum schuldlosen Opfer eines gewissenlosen Rasers, der einen folgenschweren Unfall auslöste. Im Oktober wollte das Opfer vor den Altar treten. Am kommenden Samstag und Sonntag wird der Toten gedacht!
„Solchen Menschen gehört für alle Zeit der Führerschein entzogen. Er wird weiterleben, unsere Tochter ist tot!“ – Der Vater von Sarah Schönberger aus Atzesberg ist gefasst, angesichts des schlimmsten Albtraums, den Eltern erleben können.
Die 28-Jährige ist gestorben, nachdem – wie berichtet – ein Raser (49) auf der Rohrbacher Bundesstraße bei der Kleinzeller-Kreuzung, einer unübersichtlichen Kuppe, ihren Wagen überholen wollte, rammte, ins Schleudern brachte und gegen einen Linienbus katapultierte. Dabei wurde das Heck bis zur B-Säule eingedrückt, die junge Liegenschaftsmanagerin der Via Donau, die am Weg zur Arbeit war, so schwer verletzt, dass sie im Spital starb.
Beweis steckte in der Tür
Der Raser aus Rohrbach, der den Unfall ausgelöst und zuvor schon rücksichtslos überholt und dabei zwei Pkw gestreift hatte, zeigte sich gewissenlos: Er stritt ab, den Unfall ausgelöst zu haben – im Türfalz seines Pkw fanden Polizisten einen Teil des Rücklichts ihres Wagens!
„Jetzt ist keine Zeit für Schuldzuweisungen, jetzt ist Zeit für Trauer“, sagt Nicole Leitenmüller, Leiterin des Chors „Swinging Acts“, in dem Sarah seit sechs Jahren sang. „Sie war auch im Pfarrgemeinderat von Obermühl und ein herzensguter Mensch. Immer für jeden da, ihre helfenden Hände werden fehlen“, sagt Leitenmüller. Die Chormitglieder werden die Totenwachen gestalten und der Freundin, die zwei jüngere Brüder hat, singend beim Begräbnis die letzte Ehre erweisen.
Mit dem Unfall starb auch die Zukunft von Sarah und ihrem Verlobten, mit dem sie seit acht Jahren liiert und vor zwei Jahren in Atzesberg zusammengezogen war und dort auch im Gemeinderat saß. Das Paar wollte im Oktober heiraten. „Sie hat mir unseren Schwiegersohn am Grab meines Vaters vorgestellt, jetzt stehen wir gemeinsam an ihrem Grab. Das Glück von zwei Familien ist zerstört“, sagt der trauernde Vater.
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