Marion Mitterhammer

Vom dunklen Keller zur großen Kino-Premiere

Steiermark
03.04.2022 11:00
Am 26. April bringt Marion Mitterhammer ihren ersten großen Spielfilm „Taktik“ über die Karlau-Geiselnahme ins Kino. Vorab spricht die Schauspielerin über ihre Immunkrankheit, das Klinkenputzen und den Reiz am „Tatort“.

Sonntagabend bist du bereits zum vierten Mal im „Tatort“ zu sehen. Was reizt dich daran?
Der „Tatort“ ist immer etwas Besonderes. In diesem Fall war es das Wiedersehen und das gemeinsame Drehen mit den wunderbaren Kollegen Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser.

Die Dreharbeiten waren aber nicht gerade angenehm.
Das stimmt. Drehort war ein Keller im 22. Wiener Bezirk. Es war dunkel, staubig und dreckig. Aber das Team hat mir in diesem stinkerten Keller eine schöne Zeit bereitet. Zur Rolle darf ich nichts verraten, außer dass es nicht so ist, wie es ausschaut. Deshalb unbedingt dranbleiben, denn es ändert sich alle drei Minuten etwas.

Du spielst Mörderin und Opfer, was liegt dir mehr?
Je älter ich werde, desto wichtiger werden mir komplexe Rollen mit großer Bandbreite. Es geht mir um Menschen und Geschichten, die nachvollziehbar sind und in die Tiefe gehen.

In „Taktik“ bist du Regisseurin, Autorin, Produzentin und Schauspielerin. Brauchst du diese Herausforderung?
Nachdem ich 30 Jahre „nur“ als Schauspielerin im Filmgeschäft gearbeitet habe, wollte ich etwas Eigenes auf die Beine stellen. Dass es geklappt hat, hat mit meinem Mann und Energiebündel Hans-Günther Bückling zu tun, der viel mit Kamera und Regie abdecken konnte. Ich bin stolz, dass wir das durchgezogen haben.

Bist du selbst für die Finanzierung des Kinofilms Klinkenputzen gegangen?
Ja, ich habe viel Zeit am Computer und am Telefon verbracht, mich mit Menschen getroffen, die für die Film-Förderung zuständig sind. Ich habe alles berechnet, das Geld aufgestellt und die Besetzung besprochen.

Hat dir deine Popularität geholfen?
Ich konnte langjährige Weggefährten und Kollegen engagieren. Es war jeder sofort dabei und hat alles für das Projekt gegeben. Denn die Produktion stand vor der Kippe. Kurz vor Drehbeginn fiel eine Förderung weg, da mussten wir alles umstellen.

Wie sehr ist der Film an die Geiselnahme in der Grazer Karlau angelehnt?
„Taktik“ ist keine Verfilmung der Geiselnahme in den 1990er-Jahren, aber es gibt Ähnlichkeiten. Ich habe bei einem Fest den damaligen Vermittler Edi Hamedl kennengelernt. Mich hat die Verhandlungsführung interessiert, aber auch die Situation der Geiseln, die zehn Stunden in der Gewalt von Schwerverbrechern waren. Wenn der Film schockiert, haben wir’s richtig gemacht.

Was sagts du zur Affäre rund um Will Smith bei der Oscarverleihung ?
Die Ursache dafür ist ein großes Thema. Auch ich habe als junge Frau meine Haare verloren. Ich glaube, die Familie von Will Smith leidet sehr unter der Krankheit seiner Frau. Auch ich hatte lange gelitten. Erst als ich über den Haarausfall öffentlich gesprochen habe, sehe ich mich nicht mehr als Opfer dieser Autoimmunerkrankung.

Die „Krone“ verlost für die Premiere von „Taktik“ am 26. 4. im Grazer Schubertkino 50 x 2 Tickets (inkl. Verpflegung und Getränke): www.krone.at/gewinnspiel

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