Besorgniserregend

Immer mehr Störung: Wildtiere werden nachtaktiv

Steiermark
01.04.2022 06:00

Ein weltweites Phänomen beschäftigt derzeit auch die steirische Jägerschaft: Weil etwa Rehe tagsüber immer mehr gestört und ihre Rückzugsgebiete immer weniger werden, verlegen sie ihre Aktivitäten völlig artenuntypisch in die Nachtstunden. Richtig hart wird es für sie, wenn sie auch da noch immer keine Ruhe haben, denn Freizeitsportler sind vermehrt mit Stirnlampen unterwegs ...

In der Schweiz sei man in manchen Kantonen schon dazu übergegangen, ganze Waldbereiche für Freizeitsportler zu sperren, damit das Wild zur Ruhe kommt. Das ist keine Forderung, die der steirische Landesjägermeister stellt, aber: „Wir müssen uns unbedingt mehr einfallen lassen, um die Besucherströme zu lenken“, so Franz Mayr-Melnhof. „Und auch wieder Respekt vor der Natur lernen und dem Tier. Es fallen jetzt schon in entlegensten Gebieten die Rückzugsmöglichkeiten weg, und das Freizeitverhalten nimmt bereits Auswüchse an.“

„Dachte, am Bergkamm landet ein Flugzeug“
Er selbst, abends auf dem Weg heim vom Hochstand, machte diese absurde Beobachtung: „Ich dachte wirklich, am Bergkamm landet ein Flugzeug! Weil ein Licht dort so extrem hell strahlte. Doch es stellte sich heraus, dass ein Sportler mit Stirnlampe unterwegs war. Das kommt immer öfter vor.“

Rehe verhalten sich „völlig atypisch“
Und stört die Natur damit auch noch nachts, wobei die Wildtiere - deren Lebensraum ohnehin schon massiv begrenzt ist - jetzt schon gezwungen seien, ihr Verhalten an das der Menschen anzupassen. Mayr-Melnhof: „Weltweit bemerken wir ein Phänomen, wie es das noch nie gab. Rehe etwa legen ihre Aktivitäten, wie Äsen oder Ruhen, für die sie meist vom Wald in die Wiese wechseln, völlig atypisch in die Nachtstunden. Dort, wo sie tagsüber so oft keine Ruhe mehr finden. Das muss uns allen zu denken geben.“

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