Versorgungssicherheit

Die Bauern schlagen Alarm und fordern Entlastung

Steiermark
30.03.2022 20:59

Es sei eine „Ausnahmesituation“, wie es sie noch nie gegeben habe, sie zeige Systemfehler einer Wohlstandsgesellschaft auf, und sie verlange rigoroses Neudenken in Richtung Ernährungssicherheit: Die steirischen Bauern schlagen Alarm und stellen ein Maßnahmenpaket vor; die 20 Millionen Euro der Regierung seien viel zu wenig.

Die „Krone“ hat ja schon ausführlich berichtet, wie sehr der Krieg in der Ukraine auch die heimische Versorgung durch Lebensmittel trifft. Futter für die Tiere wird knapp, viele Bauern würden daher andenken, die „sichere Bank“ zu wählen. Also keine Schweine, Kühe oder Hühner mehr zu halten, sondern stattdessen die wertvollen Rohstoffe als wertvolle Lebensmittel risikolos auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

Was aber bedeutet: „Fleisch wird knapper, Milch auch“, sagt Landesrat Johann Seitinger. Schon jetzt ist nichts so wie sonst - auch die aktuelle Aussaat läuft schon unter den „neuen Umständen“: Dünger (sonst zu einem großen Teil aus Russland) ist, sofern überhaupt zu haben, exorbitant teurer geworden; weniger Dünger ist weniger Ernte.

Wie ein behäbiger Dampfer
Nun sei die Landwirtschaft wie ein behäbiger Dampfer, der nicht so schnell um die eigene Achse gedreht werden kann: „Wir fahren nur auf Sicht. Und ich kann nicht behaupten: Die Lager sind voll, wir haben von allem ausreichend für die weitere Zukunft“, ist Seitinger ehrlich. Man müsse auch umdenken, wieder Vorräte anlegen, die Abhängigkeiten reduzieren, die kleinstrukturierte Landwirtschaft hochleben lassen.

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Wir werden aus der Krise auch lernen! Nahrung etwa bekommt wieder einen Wert. Dass bei uns Lebensmittel um 200 Millionen Euro im Jahr im Müll landen, wird der Vergangenheit angehören.

Agrarlandesrat Hans Seitinger

Er und Kammerchef Franz Titschenbacher haben daher ein Sieben-Punkte-Programm vorgestellt, das Lebensmittelversorgung sicherer machen soll. Etwa mit einem „Entschädigungs-100er“ für die Bauern, der ärgste Kosten abfedern soll - gegen garantierte Produktion freilich.

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