Schon der Besuch des Schauspieles „Tennessee Blend“ gestaltet sich anders als man es gewohnt ist. So trifft man sich an den Aufführungstagen um Punkt 19.30 Uhr am Bahnsteig 1 des Innsbrucker Hauptbahnhofes, um einen „Sonderzug“ zu besteigen, welcher das Theaterpublikum ungefähr 1000 Meter weit fährt.
Historische Remise wird zum Theater
Endstation ist die 1903 aus Backsteinen erbaute eindrucksvolle Eisenbahn-Remise am weitläufigen Gelände des Hauptbahnhofes, welche dank der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nun für zwölf Aufführungen zum Theater mutiert. Die Zubringung des Publikums per „Sonderzug“ ist kein dramaturgischer notwendiger Teil des Stücks, sondern ist aus Sicherheitsgründen erforderlich, da man sich außerhalb der für Bahnpassagiere freigegebenen Bereiche aufhält, wie ÖBB-Bereichsleiter Emil Dander erklärt. Kurz sei auch der Adrenalin-fördernde Inhalt dieses Westerns beschrieben, für dessen Text das Innsbrucker „Feinripp Ensemble“ verantwortlich zeigt.
Ein starkes Stück von einem Western-Drama
Eine junge Frau heuert eine ruchlose Truppe aus Gesetzlosen an, um einen Zug voller Gold zu überfallen. Dieses Gold gehört einem kaltblütigen Großgrundbesitzer, mit dem die junge Schönheit eine Rechnung offen hat. Die schon etwas in die Jahre gekommenen „Outlaws“ treffen sich – mitten im Nirgendwo in einer aufgelassenen Remise. Und so schließt sich der Kreis, der mit einer kurzen Bahnfahrt begann, in dem realen historischen Gebäude, in welchem Esther Frommann für das passende Bühnenbild sorgt und Gerald Votava mit sichtlichem Spaß und Freude am Projekt die Regie führt.
In diese Bande von fiesen Halunken und Western-Heldinnen aufgenommen zu werden, war mein Wunsch, nachdem ich gut gelaunt das Skript über Liebe, Gier und Rache gelesen habe.
Gerald Votava, Schauspieler, Musiker und Regisseur
Für die Produktionsleitung konnte man mit Silvia Wechselberger eine Grande Dame der Tiroler Bühnenwelt gewinnen, welche meint: „Ein außergewöhnlicher Western in einer außergewöhnlichen Örtlichkeit“.
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