Viele Verletzte

Lazarett von Red Bull Salzburg wirft Fragen auf

(Bild: F. Pessentheiner)

Der rot-weiß-rote Serienmeister hatte zuletzt auffällig viele Ausfälle. Muskelprobleme bereiten der Jaissle-Elf besonders große Sorgen. Sportdirektor Freund sieht Corona als einen Hauptfaktor.

Sesko, Okafor, Solet, Camara und Adeyemi haben etwas gemeinsam. Sie spielen nicht nur alle für denselben Verein, sondern haben in letzter Zeit auch alle mit Verletzungen zu kämpfen. Bei dem Quintett handelt es sich noch dazu um das gleiche Wehwehchen – der Oberschenkel machte bzw. macht Probleme. Sesko und Okafor fehlten den Salzburgern ab Mitte Februar mehrere Wochen, Solet wurde gegen Altach Anfang März vermisst, Camara ist seit dem Bayern-Rückspiel out und Adeyemi musste am Mittwoch beim WAC schon nach zwanzig Minuten ausgewechselt werden.

Dass Verletzungen zum Sport dazugehören, ist ganz normal. Derart viele Muskelbeschwerden binnen kürzester Zeit sind aber etwas auffällig. Die anstrengenden vergangenen Wochen hinterlassen ihre Spuren, die Bullen sind überspielt. Auf große Rotation verzichtete Trainer Matthias Jaissle trotz eines komfortablen Punktevorsprungs zuletzt auch in der Bundesliga, die eine oder andere Pause hätte einigen Kickern mit Sicherheit gutgetan.

Christoph Freund: „Analysieren genau“
Sportboss Christoph Freund erklärte die zahlreichen Ausfälle auf „Krone“-Anfrage so: „Wir analysieren sämtliche Verletzungen bei unseren Spielern sehr genau. Wir wissen daher, dass es unterschiedliche Gründe gibt. Ein wesentlicher Faktor sind aber die Corona-Infektionen und der damit verbundene Trainingsausfall, woraus sich dann körperliche Defizite ergeben.“

Auch Jaissle wird nicht müde zu betonen, dass seine Jungs seit dem Covid-Cluster immer noch nicht bei einhundert Prozent sind. Das Virus spielt bei den Verletzungen sicher eine Rolle, Fakt ist aber auch, dass die Bullen schon im Herbst ähnliche Probleme hatten. Wöber, Okafor, Kjaergaard, Sesko, Adamu, Adeyemi und Bernardo fielen alle in der Hinrunde mit Muskel-Blessuren für mindestens ein Spiel aus. Vielleicht müssen die Salzburger bei den Ursachen für die Verletzungsmisere daher etwas tiefer graben.