Die Hoffnung, dass es sich beim Anstieg der Inflationsrate um ein vorübergehendes Ereignis handelt, war trügerisch. Es passiert genau das Gegenteil: In den USA marschiert die Inflationsrate Richtung acht (!) Prozent, in Österreich nähern wir uns der 6-Prozent-Marke, die Geldentwertung ist gekommen, um zu bleiben.
Das hat im privaten Bereich schon viel Aufmerksamkeit bei den Politikern ausgelöst. Eifrig stellen sie Steuersenkungen in Aussicht, andere fordern eine Deckelung der Höchstpreise - so als würde das kleine Österreich in der Lage sein, die Weltmarktpreise von Öl oder Gas zu beeinflussen. Nur zur Erinnerung: Laut E-Control haben sich die Gaspreise zuletzt im Vergleich zum mehrjährigen Schnitt verzehnfacht (kein Druckfehler). Die Preissteigerungen ziehen sich durch viele Bereiche, egal, ob es sich um Holz, Stahl, Aluminium, Getreide oder sonst was handelt: Die Inflation wurde zum Dauergast.
Das hat Folgen: Weil den Leuten das Geld ausgeht, werden die Gewerkschaften bei ihren Lohnforderungen mehr verlangen. Eine Lohn-Preis-Spirale, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen.
So sehr sich die Politiker um die Belastung der Haushalte kümmern (durchaus zu recht), die Hauptbetroffenen sind diesmal andere: 40 Prozent der Gaslieferungen, das ist der größte Teil, gehen in die Industrie. Jene Industrie, die sehr robust durch die Covid-Zeit gesteuert ist und viele Jobs erhalten hat. Diese steht nun mit dem Rücken zur Wand. Da wird es ohne Überbrückungshilfen nicht gehen. Merke: Es geht um Jobs und nicht um Geschenke.
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