Tiroler Projekte 2022

82,5 Millionen Euro zum Schutz vor Naturgefahren

Tirol
05.03.2022 18:00

Rund 82,5 Millionen Euro investiert die öffentliche Hand im Jahr 2022 in den Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser oder Lawinen. Bei der Präsentation der Maßnahmen am Freitag gab es heftige Kritik von Tirols Sicherheitslandesrat Josef Geisler an der EU-Forststrategie, die Wälder auch außer Nutzung stellen will.

Für Maßnahmen bei Wildbächen wurden rund 29,2 Millionen Euro budgetiert, im Wasserbau sind es 22,1 Millionen. 16,4 Millionen stehen für die Schutzwalderhaltung bereit, Lawinen- und Erosionsschutz hat man mit 9,2 bzw. 5,6 Millionen eingeplant. Das Geld stammt vom Landwirtschaftsministerium, den Regionen und dem Tourismus, dem Land sowie den betroffenen Gemeinden.

Natürlicher Schutz statt harter Verbauungen
„Wir setzen insgesamt nicht in erster Linie auf harte Verbauungen, sondern auch auf natürliche Schutzmaßnahmen“, betonte LHStv. Josef Geisler. Dazu gehören etwa Flussaufweitungen und der Erhalt des Schutzwaldes. In dem Zusammenhang ließ Geisler an der EU-Forststrategie 2030 kein gutes Haar: „Wälder außer Nutzung zu stellen bringt in Tirol mit einem Schutzwaldanteil von fast 70 Prozent nichts.“ Dies sei kontraproduktiv – auch vor dem Hintergrund des Klimawandels.

Allein in Osttirol werden, so Landesforstdirektor Josef Fuchs, heuer rund 800.000 Bäume neu gepflanzt. „Wir versuchen, den Tiroler Wald klimafit zu machen und bauen auf die richtigen Baumarten an den richtigen Standorten.“ Mischwälder stehen in diesem Zusammenhang hoch im Kurs.

Flächenwirtschaftliche Projekte in Kooperation mit der Landesforstdirektion zur Stärkung des Schutzwaldes nehmen 2022 bei der Wildbach- und Lawinenverbauung wieder einen wichtigen Schwerpunkt ein. So werden heuer zum Schutz von Aufforstungen technische Maßnahmen auf der Sonnseite im Kühtai umgesetzt. „Außerdem arbeiten wir daran, ältere Gefahrenzonenpläne zu überarbeiten“, sagt Gebhard Walter, Leiter der Tiroler Wildbach- und Lawinenverbauung.

Stark auf die Erhaltung von natürlichen Überflutungsflächen setzt Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. 2022 seien freilich auch technische Schutzmaßnahmen vorgesehen. 65 Projekte für Hochwasserschutz und die Behebung von Schäden um rund 22 Millionen Euro sind fixiert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele