Seit einem Vierteljahrhundert (1997) schon ist die Bezirkshauptstadt Schwaz, die „Silberstadt“, in der Hand von Ortschef Hans Lintner (ÖVP). Wenn es nach ihm geht, soll das auch nach der Wahl so bleiben.
„Krone“: Sie sind seit 25 Jahren Bürgermeister, was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?
Hans Lintner: Dass das Wesentliche und Wichtigste für mich immer war, möglichst nahe bei den Menschen zu sein, die Sorgen und Nöte aufzunehmen und in unserer Stadt eine Atmosphäre des Miteinanders zu erzeugen. Und das ist gelungen, über die Parteigrenzen hinweg. Das Ziel war immer: Wir wollen unsere Stadt zu einem Ort des Gemeinsamen gestalten.
Bei der Pandemie ist das Wichtigste, dass wir einen Spalt in der Gesellschaft vermeiden. Dass wir respektvoll miteinander umgehen und dass wir das gemeinsame Ziel des Zusammenlebens nicht verlieren.
BM Hans Lintner
Wenn jetzt jemand sagt „25 Jahre ist eine lange Amtszeit, es wäre Zeit für jemand Neuen“ – was entgegnen Sie?
Was mich besonders berührt hat, ist, dass ich von so vielen motiviert wurde, noch einmal anzutreten und mich weiter für diese Stadt einzusetzen und für die Menschen in dieser Stadt da zu sein. Wir bekommen bei uns im Team sehr viel positive Resonanz. Diese Stimmung ist eine gute Basis.
Was sind aktuell die größten Herausforderungen?
Bei der Pandemie ist das Wichtigste, dass wir einen Spalt in der Gesellschaft vermeiden. Dass wir respektvoll miteinander umgehen und dass wir das gemeinsame Ziel des Zusammenlebens nicht verlieren. Und da muss man auch Entscheidungen, die jeder für sich trifft, auch was das Impfen anbelangt, respektieren. Es geht in meinen Augen gar nicht, dass man Menschen ausgrenzt, die eine andere Vorstellung, Ängste oder Sorgen haben.
Das heißt, Sie sind gegen die Impfpflicht?
Ich hätte es besser gefunden, wenn die Impfpflicht vorerst einmal verschoben wird. Wir als Gemeinden haben aber nicht die entsprechende Kompetenz, solche Entscheidungen zu treffen, wir können nur eine Atmosphäre schaffen, die auch mit dieser Situation umgehen kann.
Hans Lintner ist seit 1997 Bürgermeister der Stadt Schwaz. Zuvor war der ÖVPler schon seit 1992 Kulturreferent der Silberstadt. Kultur liegt dem ehemaligen Lehrer auch nach wie vor besonders am Herzen, wie er im Interview betont.
Wo liegen in Schwaz die Schwerpunkte?
Wir sind eine Bildungsstadt, das wollen wir weiter fördern. Wir haben schon damit begonnen, das Kompetenzzentrum „Umwelttechnologie“ bei uns zu entwickeln. Außerdem haben wir es geschafft, die Zahl der Arbeitsplätze zu verdoppeln und die Zahl der Betriebe zu steigern. Wir wollen in unserer Stadt möglichst vielen die Möglichkeit bieten, in der Stadt selbst Arbeit zu finden. Diese Entwicklung wollen wir fortsetzen. Wir haben auch einen Schwerpunkt auf Freizeitgestaltung und Grünräume. Und für die Jungen, die derzeit ja besonders gefordert sind, wollen wir eine neue „Mausefalle“ als Ort der Begegnung schaffen. Besonders am Herzen liegt mir außerdem die Kultur in der Stadt.
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