Zwei Brüder aus Tunesien sollen zahlreiche Migranten von Wien aus über die Grenze nach Italien geschleppt haben. Nun klickten für die illegalen „Reiseveranstalter“ die Handschellen.
Selbst als Flüchtlinge einst nach Europa gereist, sollen sich zwei Brüder aus Tunesien in der Folge als illegale Chauffeure ihren Lebensunterhalt „verdient“ haben. Der eine saß als anerkannter Asylwerber in Wien, der andere hatte sich im Norden Italiens, in der Lombardei, niedergelassen. Und das wohl aus rein geografischen, strategischen Gründen, wie sich herausstellen sollte.
Carabinieri schöpften Verdacht
Vor ein paar Tagen wurden Carabinieri im Zuge einer Streife am Hauptbahnhof in Udine misstrauisch: Zwei Männer sprangen gegen 2 Uhr früh mit Gepäckstücken aus einem Auto mit Wiener Kennzeichen. Am Steuer der in Österreichs Bundeshauptstadt lebende Tunesier, am Beifahrersitz sein Bruder. Und der Verdacht der Beamten bestätigte sich. Bei den Passagieren handelte es sich um Ägypter, die nur zwei Tage zuvor auf österreichischem Boden aufgegriffen und registriert worden waren – und dann illegal die Grenze nach Italien überquert hatten.
Geschleppt vom tunesischen Brüderpaar, das zu Tarnungszwecken noch vier andere Nummerntafeln im Pkw parat hatte. Auch den mutmaßlichen Fuhrlohn über 850 Euro stellten die Carabinieri im Auto sicher. Die Illegalen wurden zurück über die Grenze geschickt, für die Brüder klickten die Handschellen.
Der Fall belegt, dass Schlepper meist selbst Einwanderer sind, die sich nicht integrieren, sondern Kriminalität ins Land bringen wollen.
Pierpaolo Roberti, Sicherheitsrat der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien
Nach ersten Erkenntnissen dürften die Verdächtigen regelrecht gependelt sein – und regelmäßig Migranten von Österreich in den Süden oder von Italien zu uns geschleust haben. „Der Fall belegt, dass Schlepper meist selbst Einwanderer sind, die sich nicht integrieren, sondern Kriminalität ins Land bringen wollen“, so Pierpaolo Roberti, Sicherheitsrat der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien.
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