"Wenn's nur kein Gosinger, keiner von uns ist. Das wär' einfach nicht auszuhalten." In der 1.900-Einwohner-Gemeinde Gosau ist der ungeklärte Mord an der "Faschl-Lisi" noch immer das Dauerthema. Es gibt, kurz gesagt, zwei Fraktionen.
Die einen fürchten, dass es – wie die Kripo vermutet – ein Einheimischer war. Und die zweite Gruppe glaubt an einen Täter von außerhalb. Vor allem eine slowakische Hilfskraft, die vor zweieinhalb Jahren die 86-Jährige pflegte, beschäftigt die Fantasie der Gosauer. Laut Ermittlungsleiter Erich Allmer vom LKA ist dieser Verdacht aber ausgeräumt.
Der katholische Pfarrer Jakob Hammerl, der das Mordopfer gut gekannt hat: "Sie war eine starke Frau, die ständig zu ihrem Mann ans Grab gekommen ist. Sie hat im Leben viel gelitten und hat sich so einen Tod nicht verdient gehabt."
380 Spuren müssen ausgewertet werden
Auch Brandwirt Anton Schnitzhofer kennt die vielen Theorien zum Tod der Tante seiner Frau. Er meint: "Die Gerüchteküche brodelt, das ist ganz klar. Aber die Kriminalisten haben alles untersucht, mehr könnten sie auch nicht machen, wenn der Bundespräsident ermordet worden wäre. Ich glaub' auch nicht, dass es Ausländer waren."
Die Spurensicherung fand 380 Fingerabdrücke, DNA- und Faserspuren sowie eine auffällige Fußspur. Kommende Woche soll der Abschlussbericht vorliegen.
von Christoph Gantner, "OÖ Krone"
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