Sensoren in Tier-Mägen

„Kuhle“ Firma erobert Amerika

Jubel über den großen Sprung in die USA: Die beiden smaXtec-Geschäftsführer Stefan Scherer und Stefan Rosenkranz mit Investor Georg Zenker und ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (v. li) am Firmensitz in Graz.

(Bild: Foto Fischer)

Sie sind als „Kuh-Flüsterer“ bekannt: Die Grazer Technologie-Profis von smaXtec haben sich darauf spezialisiert, der Landwirtschaft einen Digitalisierungsschub zu verpassen. Kern der Innovation: Sensoren in Kuh-Mägen, die den Gesundheitszustand der Tiere überwachen. Nun wagt die Firma den Sprung in die USA.

Die Erfolgsgeschichte des Grazer Start-ups begann 2009, in den vergangenen Jahren wuchs manzueinem 80-Mitarbeiter-Betrieb heran. Und so funktioniert die „Kuh-Überwachung“ durch smaXtec: Zehn Zentimeter große Sensoren, die über das Maul der Kuh in den Netzmagen gelangen, liefern in Echtzeit Datenaus dem Körperinnerenauf die Smartphones der Bauern.

Temperatur, Wiederkautätigkeit, Bewegungsaktivität - all das hilft den Landwirten, einerseits den Gesundheitszustand der Tiere zu verbessern und andererseits etwa die Milchproduktion zu steigern. „Wir haben nunmehr zehn Jahre Erfahrung mit dem System - es schadet den Kühen überhaupt nicht“, zerstreuen die beiden Chefs Stefan Scherer und Stefan Rosenkranz Bedenken von Tierschützern.

Das Messgerät erkennt zum frühestmöglichen Zeitpunkt Anzeichen von Krankheiten oder wenn eine Geburt bevorsteht. Das Zauberwort dabei: künstliche Intelligenz. „Wir ersetzen nicht den Landwirt, sondern helfen, dass er sich noch mehr um das Tierwohl kümmern kann.“

Das Unternehmen hat bereits in zahlreichen europäischen Ländern Fuß gefasst - nun wagt man mit einem 5-Millionen-Euro-Investment den Sprung über den großen Teich: „Wir siedeln uns in Wisconsin, dem wichtigsten Milchland der USA, an“, verkünden die Geschäftsführer stolz. Ein zusätzlicher Großinvestor ist dabei mit im Boot. Ehrgeiziges Ziel: künftig eine Million Milchkühe zu überwachen.

Das Wirtschaftsressort unterstützte smaXtec von den ersten Gehversuchen an. „Das Unternehmen ist ein Beispiel für die Schätze, die es noch in der Steiermark zu heben gilt“, freut sich ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.