Hügel stören manchmal

Maulwurf-Saison: Blinder Nützling in den Gärten

Steiermark
18.01.2022 07:00

Sie schießen im Moment wie die Schwammerl aus dem Boden - nicht ganz zur Freude aller steirischen Gartler: die Hügel der Maulwürfe. Denn: Die geschützten Nützlinge, die keinen Winterschlaf halten, nutzen die Ruhe in den Gärten und sind zudem auf Partnersuche. Aussitzen, raten Experten! Und sich an guter Erde freuen.

Viele Steirer merken es in ihren geliebten Gärten: Derzeit sind vielerorts richtig viele Hügel von Maulwürfen zu sehen. Denn die possierlichen Säugetiere halten keinen Winterschlaf.

Und genießen, dass zu dieser Jahreszeit weder Rasenmäher noch viel „Rumgetrampel“ quasi über ihren Köpfen stören. „Keinesfalls töten!“, mahnen Experten streng, der Maulwurf ist durch Natur- wie auch Tierschutz doppelt geschützt.

Und: Er ist so nützlich. „Er frisst keine Pflanzen oder Wurzeln an, dafür gerne Schädlinge wie Engerlinge oder Schnecken“, sagt Johannes Gepp, Chef des Naturschutzbundes. Seine Beute zieht das fast blinde Säugetier, das mit bis zu 4 km/h geschmeidig durch seine Tunnels flitzen kann, tief hinunter unter die Erde; und hält sein Fressen sogar lebendig frisch. Regenwürmer etwa beißt er so an, dass sie sich nicht wegbewegen können. Johannes Gepp: „Wenn man beim Gartenumgraben ein Knäuel Regenwürmer findet hat man seinen Vorrat freigelegt“ Und er hört richtig gut: Ein Beutetier kann er meterweit ausmachen. Er sorgt auch, indem er die Bodenwelt auflockert, für eine große Pflanzen- und Tiervielfalt.

Was also tun? „Am besten aussitzen, deren Hochsaison ist bald vorbei“, sagt die bekannte Bio-Gärtnerin Angelika Ertl. Den Boden gleich rechen. Und: Sich über die vor Nährstoffen strotzende Spitzenerde für die Beete (nicht Töpfe, da wird sie zu hart) freuen!

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