Handball

Zuversicht & Corona-Ängste bei ÖHB-Männern vor EM

Handball
05.01.2022 15:45

Seit Sonntag befinden sich Österreichs Handballmänner in der Intensivvorbereitung auf die kommende Woche beginnende Europameisterschaft in der Slowakei und Ungarn. Obwohl Corona wie ein Damoklesschwert über dem Turnier schwebt, ist man im ÖHB-Lager zuversichtlich. Teamchef Ales Pajovic kann auf den gesamten Kader zurückgreifen, erstmals seit langem ist die Truppe so gut wie komplett. „Der Mannschaft ist einiges zuzutrauen“, sagte Sportdirektor Patrick Fölser am Mittwoch.

Wäre da nicht die Pandemie, würde man der fünften EM-Teilnahme bei der Zweiländerveranstaltung (13. - 30. Jänner) und den letzten Tests gegen Co-Gastgeber Slowakei am Donnerstag in der Südstadt (20.25 Uhr) sowie am Samstag in Hlohovec (17.00) entspannt entgegenblicken. Doch die Erinnerungen an die Frauen-WM im Dezember, als sich eine durch Corona dezimierte ÖHB-Auswahl letztlich überraschend sogar zu Platz 16 kämpfte, sind noch frisch. „Sinnvoll ist es auf jeden Fall, es ist sogar dringend notwendig, solche Veranstaltungen abzuhalten“, betonte am Mittwoch bei einem Online-Medientermin Markus Plazer, der sein Endrunden-Debüt als ÖHB-Präsident gibt.

Der Kärntner verwies auf den sportlichen Wert für die Akteure ebenso wie auf den Anreiz für die durch Corona stark gebremsten Breitensportler. Und schließlich gehe es schlicht um wirtschaftliche Aspekte: Drohende finanzielle Einbußen, „die sich auf die Förderung des Breiten- und Spitzensports auswirken“. Plazer war optimistisch: „Veranstalter, Organisatoren und Teilnehmer haben durch die bisherigen Erfahrungswerte ausreichend Präventionskonzepte, um die Risiken zu minimieren. Auch wenn uns Omikron leider zeigt, dass man nichts völlig ausschließen kann.“

Das mussten jüngst einige EM-Teilnehmer bereits zur Kenntnis nehmen. So erwischte es bei Kroatien u.a. Regisseur Domagoj Duvnjak vom deutschen Meister THW Kiel, dem Club von ÖHB-Aushängeschild Nikola Bilyk, weiters sind Dänemark, Schweden, Frankreich, Serbien, Montenegro und Portugal betroffen. Infizierte Profis sind erst 15 Tage nach dem ersten positiven Test spielberechtigt. Deshalb dürfen die Mannschaften aus einem 35-Mann-Kader schöpfen. Alle Spieler müssen geimpft oder genesen sein. Diese Bedingungen dürfen nicht länger als sechs Monate zurückliegen. Während der EM werden alle zwei Tage PCR-Tests vorgenommen. Ob in den Spielorten in der Slowakei, Bratislava (Österreich) und Kosice, überhaupt Zuschauer zugelassen sind, soll erst am Sonntag von der slowakischen Regierung entschieden werden.

Österreich hat sich aktuell in Stockerau „eingebunkert“. „Wir haben bewusst Stockerau gewählt, weil das Umfeld sehr ruhig ist. Das Hotel gehört fast nur uns“, berichtete Fölser. „Wir versuchen alles auszuschließen, auch wenn wir wissen, dass wir nicht davonlaufen können.“ Bilyk gestand, allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz „schon ein bisschen Angst“ vor Corona-Fällen zu haben. „Wenn man dann (bei Mannschaftskollegen im Club, Anm.) nachfragt, wie es dazu kommen konnte, und keiner weiß es. Man kann es nicht zu 100 Prozent schaffen, am Ende des Tages gehört da wahrscheinlich auch ein bisschen Glück dazu.“

Der 25-Jährige ist nach seinem Teamcomeback bei den Tests gegen Tschechien Anfang November heiß auf die EM. „Wir haben eine gute Mannschaft, sind erstmals seit sehr, sehr langer Zeit wieder einmal komplett“, meinte der Rückraumakteur, der wegen eines Kreuzbandrisses ein gutes Jahr pausieren hatte müssen. Den EM-Vorrunden-Duellen mit Polen (14. Jänner), Deutschland (16. Jänner) und Weißrussland (18. Jänner) blickte er mit Spannung entgegen. „Es ist eine sehr, sehr ausgeglichene Gruppe. Wir müssen schauen, dass wir gegen Polen unsere ersten zwei Punkte holen und uns in einen Rausch spielen.“

Die Partien gegen die Slowakei seien „sehr, sehr willkommen“, sagte Pajovic, der nach der missglückten WM im Jänner 2021 (Platz 26) neben den Tschechien-Tests nur drei Bewerbsspiele mit seiner Truppe absolvierte. „Wir brauchen diese Spielminuten.“ Bilyk peilt gegen die Slowakei Siege an, will aber auch auf „das große Bild“ schauen. „In erster Linie geht es darum, dass wir einen gewissen Rhythmus finden.“

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