Verein „Zeitpolster“

Geschenkte Zeit für sich selbst und andere

Tirol
25.12.2021 20:00

25 Freiwillige engagieren sich in St. Johann in Tirol beim Verein „Zeitpolster“ und sorgen so auch für die eigene Zukunft vor. Maria Achorner gab vor rund einem Jahr den Anstoß für die Gründung.

„Genau das ist es!“, dachte sich Maria Achorner, nachdem sie in der „Krone“ einen Artikel über „Zeitpolster“ gelesen hatte. Die Pensionistin war auf der Suche nach einer sinnvollen Betätigung und wurde dank der „Krone“ fündig. Sofort wandte sie sich an die Dachorganisation von „Zeitpolster“ in Vorarlberg. Diese unterstützte sie bei der Gründung der Gruppe in St. Johann – die übrigens die erste in Tirol ist.

Rasch fand Maria mit Christl Schneider und Michael Lagler zwei weitere Vorstandsmitglieder – und im Februar 2021 ging es los. Der Name ist bei „Zeitpolster“ Programm, denn genau so einen Polster sparen sich Helfer hier an.

Gespendete Zeit kann man später für sich einlösen
Ehrenamtliche, die anderen etwas von ihrer Zeit schenken möchten und Menschen, die Hilfe bei verschiedenen Tätigkeiten im Alltag brauchen, melden sich bei der Organisation. Die bringt dann beide Seiten zusammen. Von da an machen sich die zwei ihre Treffen überwiegend selbstständig aus.

Zitat Icon

Ich habe ein tolles Leben gehabt. Und wenn immer alles gut ausgegangen ist, dann kann man schon mal etwas zurückgeben.

Maria Achorner, „Zeitpolster“ St. Johann

Der Helfende bekommt die Stunden, die er geleistet hat, gutgeschrieben. Und wenn er selbst einmal Unterstützung braucht, kann er sie einlösen. Dann greift ihm ein anderer „Zeitpolster“-Freiwilliger unter die Arme.

Wer selbst kein Zeitguthaben hat, der bezahlt die Leistungen. Das Geld wird dann einerseits für Organisationskosten verwendet, ein Teil fließt aber auch auf ein sogenanntes Notfallkonto. Sollte jemand mit einem Zeitguthaben Unterstützung benötigen, aber kein Freiwilliger zur Verfügung stehen, dann wird dieses Geld verwendet, um die Hilfe zu schaffen.

„Die Helfenden sind die, ohne die nichts geht“
Rund 25 Helfende und etwa gleich viele Betreute gehören mittlerweile zur „Zeitpolster“-Gruppe in St. Johann und Umgebung. Maria Achorner und ihre Kollegin Christl Schneider vermitteln die Menschen. Wenn jemand ein Anliegen hat, erfahren das die Freiwilligen und wer den Auftrag übernehmen möchte, meldet sich.

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Man überlegt sich vorher, wer wohin passt, weil die Leute sehr verschieden sind. Aber es finden sich immer welche, die richtig gut zusammen passen und die haben eine Mordsgaudi miteinander.

Maria Achorner, "Zeitpolster" St. Johann

Das System hat sich bewährt. „Ich habe mir nicht gedacht, dass es so gut laufen kann“, freut sich die Gründerin, die voller Lob ist für ihr Team. „Die Helfenden sind die Grundlage, ohne die geht gar nichts. Wir haben so tolle Frauen und Männer dabei“, schwärmt Achorner.

Die Aufgaben sind vielfältig
Hauptsächlich entlasten die Freiwilligen von „Zeitpolster“ pflegende Angehörige. „Damit sie ein bisschen raus können und Zeit für sich haben.“ Aber auch Menschen, die aus dem Spital entlassen werden und vorerst Hilfe im Haushalt oder Garten benötigen, bekommen Unterstützung. „Eigentlich machen wir quer durch alles“, lächelt Achorner.

Anfangs hatte sie Sorge, ob das Angebot überhaupt angenommen wird. „Die war aber umsonst“, lächelt sie. Gutes tun ist schließlich immer angesagt – nicht nur zu Weihnachten.

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