Johanna Mikl-Leitner:

„Auf Arbeit, anstatt auf Wahlkampf konzentrieren!“

Niederösterreich
17.12.2021 07:00

Die Omikron-Variante, die ab 1. Februar gültige Impfpflicht und die wohl im Jänner des Jahres 2023 stattfindenden Landtagswahlen in Niederösterreich. Im „Krone“-Interview setzt Landeschefin Johanna Mikl-Leitner nun klare Prioritäten!

„Krone“: Frau Landeshauptfrau, am Freitag öffnen bei uns wieder die Wirtshäuser und Hotels. Warum hat man mit diesem Schritt länger gewartet als Vorarlberg, aber weniger lang als Wien?
Johanna Mikl-Leitner: Wir sind ganz klar der Empfehlung der Experten nachgekommen, die gemeint haben, dass ein Öffnen in zwei Schritten wichtig ist. Unser klares Ziel war dabei die Entlastung des Personals in unseren Kliniken. Sie sind seit Monaten rund um die Uhr im Einsatz und sind an ihren Grenzen angelangt.

Aktuell gibt es in NÖ sechs bestätigte Omikron-Fälle. Laut dem NÖ-Sanitätsstab wird die Variante bereits im Jänner dominieren. Ist der nächste Lockdown da nicht schon vorprogrammiert?
Die Experten sagen uns voraus, dass uns die Pandemie noch lange begleiten wird und dass wir mit Jänner oder Februar mit der nächsten Welle rechnen müssen. Daher ist es wichtig, alles zu tun, um nicht in den nächsten Lockdown zu kommen. Dem Impfen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Die Schutzimpfung ist das einzige Mittel, das nachhaltig im Kampf gegen das Virus hilft.

Sie selbst haben sich bei der Landeshauptleute-Konferenz federführend für die ab 1. Februar gültige Impfpflicht eingesetzt. Studien zeigen, dass die Impfung gegen das neue Virus weniger gut helfen könnte. Gerät die Pflicht daher noch einmal ins Wanken?
Hier ist nicht meine Einschätzung wichtig, sondern jene der Experten. Die sagen uns, dass vor allem die dritte Dosis schwere Krankheitsverläufe verhindern kann. Wir haben landesweit mehr als 700 Impfmöglichkeiten und können 150.000 Impfungen pro Woche verabreichen. Ich sende einen Appell an alle, diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Vertrauen Sie den Ärzten und Medizinern, denn Impfen hilft.

In rund einem Jahr wird gewählt. Die Folgen der Pandemie werden das Wahlkampfthema Nummer 1 sein. Wie gut wurde die Pandemie bislang bekämpft?
Das Virus hat großen Schaden angerichtet und fordert uns im Gesundheits- und im Wirtschaftsbereich. Wir mussten und müssen vieles anders oder überhaupt neu aufstellen Was in den letzten Monaten aber besonders zu spüren war, ist der Zusammenhalt im Kampf gegen die Pandemie. Und dieser Zusammenhalt bleibt auch in den nächsten Monaten sehr, sehr wichtig. Entscheidend ist, dass wir uns nicht auf einen Wahlkampf, sondern auf die Arbeit in unserem Land konzentrieren. Das erwarten sich auch die Menschen von uns.

Kritik gab es vor allem an der vergleichsweise späten Ausrollung eines flächendeckenden PCR-Testsystems. Hätte man da nicht früher reagieren können oder sogar müssen?
Es stimmt, dass es das ein oder andere Problem gab. Aber die Probleme lagen weniger an der Ausrollung als vielmehr daran, dass nur 1,6 Prozent der Tests zurückgekommen sind, weil sie gehortet worden sind. Viele hatten so nicht die Chance auf einen PCR-Test. Jetzt wurde aber ein gutes Ausgaberegulativ geschaffen, um diesem Horten etwas entgegenzusetzen. Was mir persönlich wichtig ist, ist, dass in der Weihnachtszeit flächendeckende Test- und Impfmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden. Jeder soll die Chance haben, die Angebote zu nützen!

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