Frontex berichtet:
Deutlich mehr Grenzübertritte in EU als im Vorjahr
In den ersten elf Monaten des Jahres 2021 haben deutlich mehr Migranten versucht, illegal in die EU zu gelangen, als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auf den Hauptrouten wurden insgesamt 184.180 solcher Fälle registriert, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Donnerstag mitteilte. Dies waren 60 Prozent mehr als in den ersten elf Monaten 2020, als wegen der in vielen Ländern geltenden Covid-Beschränkungen ein Rückgang der Migrationsbewegungen festgestellt wurde. Aber auch im Vergleich zu 2019 ist es ein Anstieg um mehr als 45 Prozent.
Wie die Grenzschutzagentur hervorhebt, betrug die Zahl der versuchten Grenzübertritte an den östlichen Außengrenzen der EU bis Ende November 2021 fast 8000. Das waren dreizehnmal so viel wie im Vorjahreszeitraum und zwölfmal so viel wie in den ersten elf Monaten 2019. Die meisten Menschen, die es auf diesem Wege versuchten, stammten Frontex zufolge aus Afghanistan, Syrien und dem Irak. „Im November 2021 zeigt die Situation an der Grenze Zeichen einer Deeskalation, bleibt aber angespannt“, heißt es in dem Bericht.
Flüchtlinge aus Belarus drängen nach Europa
Seit Wochen versuchen Tausende Migranten und Flüchtlinge, von Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und so die Lage im Westen zu destabilisieren.
Westbalkanroute und Route übers Mittelmeer beliebt
Auf der Westbalkanroute registrierte Frontex ebenfalls einen deutlichen Zuwachs unerlaubter Grenzübertritte. Hier wurden bis November rund 55.310 solcher Fälle registriert - ein Anstieg um 138 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Einen Anstieg gab es auch bei der Route über das zentrale Mittelmeer - also über Sizilien und Malta. Hier verzeichnete Frontex in den ersten elf Monaten 64.000 Versuche eines illegalen Grenzübertritts - 89 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2020.
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