Auf dem Balkon eines alten, abgelegenen Hauses im Tiroler Wipptal entdeckte ein aufmerksamer Eisenbahner Mitte August jede Menge wuchernde Cannabis-Stauden und alarmierte die Polizei. Der Hausbesitzer, ein Tiroler (64), wurde nun verurteilt.
Wohl nicht nur für Staatsanwalt Dieter Albert war der Drogenprozess am Dienstag vor dem Innsbrucker Landesgericht „außergewöhnlich“. Auf der Anklagebank musste ein 64-jähriger Familienvater Platz nehmen, der polizeilich zuvor noch nie in Erscheinung getreten war - und das, obwohl er laut eigenen Angaben seit Jahren sieben bis zehn Gramm Marihuana am Tag verrauchte.
Das Zeug war so gut, dass es fast schade war, es zu verkaufen.
Der Angeklagte
Und er versuchte im Vergleich zu anderen Dealern gar nicht erst um den heißen Brei herumzureden. Bereits als der Lokführer die Beamten auf das Haus des „Drogen-Opas“ aufmerksam machte, ließ der gelernte Mechaniker, der 2011 mit 54 Jahren arbeitslos wurde, „die Hosen hinunter“ und räumte ein, in etwa zehn Jahren insgesamt 40 Kilo Marihuana angebaut und mit dem Dealen rund 130.000 Euro eingenommen zu haben. „Das Zeug war so gut, dass es fast schade war, es zu verkaufen“, meinte der Angeklagte bei der Polizei. Doch die finanzielle Not war größer.
Rechtskräftiges Urteil: Drei Jahre Haft! Außerdem wurden die 130.000 Euro für verfallen erklärt.
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