Lichtfestival Kufstein

Festung erwacht mit weiblicher Stimme zum Leben

Tirol
07.12.2021 17:00

Das Kufsteiner Lichtfestival soll am 27. Dezember seine Premiere feiern. Jetzt wurde bekannt gegeben, wer der Festung seine markante Stimme gibt: Diese Rolle wurde der deutschen Schauspielerin und Synchronsprecherin Regina Lemnitz zugeteilt, da rhetorische Weisheit nicht nur alten Männern vorbehalten ist.

„Ich hoffe, sie freuen sich genauso wie wir, dass unsere Burg ab dem 27. Dezember zum Leben erwachen wird“, lautete der Einstieg des Kufsteiner Kulturreferenten Klaus Reitberger zur gestern live ausgestrahlten Präsentation des „Lichtfestival Kufstein“, das, so es die Pandemie überhaupt zulässt, erstmalig vom 27. Dezember bis zum 30. Januar 2022 die trutzige Festung im Unterland multimedial zum Strahlen bringen wird.

Idee des Lichtfestivals vor fünf Jahren entstanden
Die Wurzeln für dieses Projekt wurden vor fünf Jahren im Rahmen einer Klausurtagung des „TVB Kufsteinerland“ durch Vorstandsmitglied Simon Hermann Huber gelegt. Dieser präsentierte im Zuge dessen die von ihm ausgearbeitete Idee, die Geschichte der Stadt und der Festung unter thematisch passender musikalischer Einbeziehung der „Heldenorgel“ weithin sicht- und hörbar auf das historische Gemäuer der Wehranlage zu projizieren.

Klaus Reitberger ist nicht nur seit seiner lokalpolitischen Karriere ein bekanntes Gesicht der Festungsstadt. Man kennt ihn seit Jahren auch als Autor und Regisseur etlicher Produktionen des städtischen Theatervereins. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen des Tourismusverbandes vor zwei Jahren mit der Bitte an ihn hergetreten sind, der Festung, der „Burg“ Kufsteins, eine Stimme zu geben. Im Gespräch mit der „Krone“ betont Kulturreferent Reitberger, dass er für den von ihm verfassten Text seitens des TVB ein Honorar in der Höhe von 2000 Euro erhielt und führt weiter aus: „Alle meine weiteren Tätigkeiten in der Funktion als künstlerischer Leiter des Projektes geschehen ehrenamtlich. Ich sehe das als ein von mir getätigtes Geschenk an meine Heimatstadt.“

Die Festung spricht mit Whoopi Goldbergs Stimme
Die 75-jährige Schauspielerin und Synchronsprecherin Regina Lemnitz gibt der Festung ihre Stimme. Für Reitberger ist sie die „Idealbesetzung“, da ihre äußerst bekannte Stimme Lebensweisheit und Vertrauen widerspiegeln. Bekannt ist Lemnitz als deutsche Synchronstimme von Whoopi Goldberg, Kathy Bates oder Roseanne Barr. Reitberger entschied sich für eine weibliche Stimme, nicht aus dem Grund, dass man „die“ Festung oder „die“ Burg sagt und schreibt, sondern weil laut ihm in der Kunst alle Geschlechter repräsentiert werden sollten. „Weisheit wird oftmals nur alten Männern zugesprochen. Regina Lemnitz soll dieser fehlerhaften Wahrnehmung entgegenwirken“, lauten dazu seine abschließenden Worte.

Für die „zweite Stimme“ der Burg zeichnet der Organist der „Heldenorgel“, Johannes Berger, verantwortlich. Berger wird hierbei aktuelles Zeitgeschehen mit unterschiedlichen Arrangements verbinden. So werden neben Stücken von Carl Orff auch Melodien der Serie „Game of Thrones“ laut, aber melodisch erklingen.

Multimediales Spektakel für Einheimische und Gäste
Gemeinsam mit Marcus Zobl vom Wiener Unternehmen „Lumine Projections“ wurde nun ein Konzept entwickelt, das weithin sichtbar sein wird. Die Nordseite der Festungsanlage wird mit zwei Großbild-Projektoren bestrahlt. In den historischen Gemäuern und Gängen wird dann auf digitales 3D-Mapping gesetzt. Um die derzeit gültigen Covid-19-Schutzmaßnahmen einzuhalten, werden Gruppen von maximal 50 Personen durch die Anlage geführt. Pro Aufführungstag sind zehn Rundgänge geplant. Insgesamt hofft man somit auf rund 15.000 Besucher.

Hohe Projektkosten für die kommenden drei Jahre
Möglich wurde dieses „Mammutprojekt“, das 1,2 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre veranschlagt, von Sponsoren aus der lokalen Wirtschaft und durch die Loyalität der fünf unmittelbaren Nachbargemeinden Kufsteins. Die Einwohner der Festungsstadt, aber auch die Bewohner der fünf teilnehmenden Gemeinden sollen Ermäßigung auf den Eintritt erhalten.

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