Kommentar

Skandale in der Kirche: Beten alleine ist zu wenig

Steiermark
05.12.2021 07:00

Viele Gläubige, auch Priester und Bischöfe, argumentieren immer wieder sinnvoll für eine Lockerung des Zölibats und für die Einführung des kirchlichen Weiheamts für Frauen. Der vermeintliche Reformer Papst Franziskus lehnt beides ab.

Den letzten großen Vorstoß der eigentlichen Reformer bei der Amazonas-Synode vor zwei Jahren wies der Stellvertreter Christi in einem ernüchternden Brief zurück: Nein, nicht einmal in Ausnahmefällen dürfen verheiratete Männer der Eucharistie vorstehen - nur der zölibatäre Priester könne das. Und das Weiheamt für Frauen fürchtet der Papst so wie der Teufel das Weihwasser.

Würde eine Lockerung des Zölibats verhindern, dass Priester sich an Kindern vergreifen? Nein - abartige Verbrechen wie sexueller Missbrauch oder das Sammeln von Kinderpornografie wird es immer geben. Mit einem gelockerten Zölibat aber sicherlich weniger oft. Und jeder Fall weniger bedeutet weniger Leid für die vielen Opfer, die niemand schützt.

Was eine Lockerung auch bringen würde: weniger Kirchenaustritte und eine Entschärfung des dramatischen Priestermangels. Der oberste Hirte aber setzt offensichtlich darauf, Skandale in den eigenen Reihen und das Abwenden immer mehr Gläubiger von der Kirche durch Beten zu verhindern. Auch das ist ein Skandal.

Oliver Pokorny
Oliver Pokorny
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