Vorarlbergs AMS-Chef Bereuter hofft auf rasche Öffnungsschritte, denn der Lockdown beendete vorerst den positiven Trend
Es sind Zahlen, die zu jedem Monatsersten mit Spannung erwartet werden, jene der Arbeitslosenstatistik. Diese sind derzeit besonders relevant, zeigen sich darin doch die Auswirkungen des neuerlichen Lockdowns auf den Arbeitsmarkt. Wenig überraschend sind diese Folgen allesamt negativ: Der Chef des Vorarlberger Arbeitsmarktservice (AMS), Bernhard Bereuter, erklärte am Mittwoch, dass die positiven Arbeitsmarktentwicklungen der vergangenen Monate durch den Lockdown gebremst worden seien.
So waren Ende November 10.491 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind zwar um 26,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, aber immer noch um 100 Personen mehr als im November des Vorkrisenjahres 2019. Klar ist, dass besonders viele Arbeitnehmer in Tourismus und Gastronomie vom Lockdown getroffen wurden. Deswegen verwundert es auch nicht, dass die deutliche Mehrheit, nämlich genau 67,3 Prozent, für die kommenden Wochen bereits eine Einstellungszusage in der Tasche hat.
Offener Brief an Regierungen
Die Betriebe warten nur noch auf den Startschuss, der hoffentlich am 13. Dezember ertönt. Bereits jetzt sind viele Hoteliers äußerst verstimmt und fürchten, dass sowohl Gäste als auch Mitarbeiter in die Schweiz abwandern könnten. Vor allem dann natürlich, wenn am 13. Dezember nichts aus den Aufsperr-Plänen wird. Diese Befürchtungen haben 34 Hoteliers am Arlberg kürzlich in einem Offenen Brief an die Bundes- und Landesregierung formuliert: „Bereits jetzt sind zahlreiche Gäste verunsichert und stornieren vorsichtshalber ihren geplanten Winterurlaub, um auf andere Länder auszuweichen. Treue Stammgäste buchen heute bereits auf die Schweiz um.“ Die Forderung Richtung Wien ist eindeutig: Öffnen - auch wenn es dafür zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen brauche.
Es gibt aber auch positive Nachrichten vom Arbeitsmarkt. So ging die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zurück, nämlich um 10,5 Prozent. Eine Entwicklung, die Bereuter „besonders erfreulich und erwähnenswert“ nennt.
Der Lockdown hat sich wenig überraschend auch im Bereich Kurzarbeit bemerkbar gemacht: Seit 22. November wurden 291 neue Anträge eingereicht, insgesamt sind derzeit 2780 Beschäftigte in Kurzarbeit. Für Bereuter ist jeder solche Antrag ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich in Richtung Joberhalt.
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