„Ungeregelte Arbeitszeiten mit Notdiensten an Wochenenden, Zeitdruck und geringes Einkommen – das sind die Hauptgründe, warum viele Absolventen der Veterinärmedizin einen Job als Nutztierarzt ablehnen“, erklärt Tierarzt Peter Leitgeb (29) aus St. Veit.
80 Prozent wollen sich auf Kleintiere spezialisieren
Auch Veterinärmedizin-Studentin Katharina Gfrerer (22) aus Mallnitz sieht das ähnlich: „80 Prozent von uns wollen sich auf Kleintiere spezialisieren, weil für Haustiere mehr Geld ausgegeben wird als für Kühe, Ziegen, Schweine.“ Aber nicht nur der finanzielle Aspekt sei für sie entscheidend: „Viele Bauern haben kein Vertrauen in uns Frauen, da wir nicht in der Lage wären, eine Kuh zu behandeln...“
Zu wenig Wertschätzung
Laut Leitgeb würde man den Beruf zu wenig wertschätzen: „Obwohl wir ein Studium absolviert haben, verdienen wir deutlich weniger als andere Akademiker!“
„Der Beruf muss attraktiver gemacht werden“
Für beide ist klar: „Es muss rasch gehandelt werden, um dem Mangel entgegenzuwirken. Das Thema Veterinärmedizin muss bereits in landwirtschaftlichen Schulen verstärkt beworben werden.“ Die Ansiedelung junger Tierärzte werde außerdem kaum gefördert. „In Zusammenarbeit mit der Vetmeduni und heimischen Nutztierärzten sollen Studenten in Form von bezahlten Praktika schon in der Ausbildung nach Kärnten geholt werden!“
Im heutigen Landtagsausschuss legen Bauernvertreter wegen des Mangels, wie berichtet, ein Maßnahmenpaket vor.
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