Präsident Milletich

ÖFB-Team „vielleicht nicht allen wichtig genug!“

Fußball National
31.10.2021 06:00

Seit zwei Wochen ist Gerhard Milletich der neue Präsident des ÖFB ++ In der „Krone“ spricht er über seine ersten 14 Tage, Teamchef Franco Foda und die „Baustelle A-Team“ ++ „Es geht mir immer um den österreichischen Fußball!“

„Krone“: Herr Präsident, Sie hätten es sich nach Ihrer Wahl leicht machen und populistisch den Teamchef entlassen können - warum passierte das nicht?
Gerhard Milletich: Es geht nicht um den Applaus, den ich einfangen könnte, sondern um Österreichs Fußball. Wenn ich mich in den Mittelpunkt stelle, damit ich gut wegkomme, hat das Ganze wenig Lack. Die Geschichte ist klar: Wir haben einen Vertrag mit Franco Foda, den halten wir ein. Wenn es nicht funktioniert, muss man eh Korrekturen durchführen. Das nur aus Populismus zu machen, liegt mir fern.

„Krone“: Der Amtsantritt wäre dennoch einfacher gewesen, wenn es diese Teamchef-Diskussion nicht geben würde.
Milletich: Es wäre schön gewesen, wenn wir die letzten Länderspiele alle gewonnen hätten und ich das so hätte übernehmen können. Und natürlich bekomme ich die Stimmung mit, werde darauf angesprochen, ob Foda schon weg ist.

„Krone“: Trotz Ihres „Ja“ zu Foda ist das Team eine „Baustelle“.
Milletich: Keine Frage, dem muss man sich stellen. Aber nicht im populistischen, sondern im inhaltlichen Sinn. Wir werden in nächster Zeit eine Entscheidung treffen müssen, die kann so oder so, richtig oder falsch sein.

„Krone“: Wer ist derzeit umstrittener - Sportdirektor Peter Schöttel oder der Teamchef?
Milletich: Im Moment hat der Herr Foda keinen guten Lauf, eine Baustelle Schöttel mache ich jetzt sicher nicht auf. Schauen wir einmal, dass wir die Teamchef-Frage lösen, vielleicht gewinnt er ja gegen Israel und Moldawien zweimal überzeugend.

„Krone“: Darf man davon die Entscheidung abhängig machen?
Milletich: Es ist klar, dass man über den Tellerrand hinausblicken muss. Wir lassen uns jetzt einmal alles offen, nach den nächsten beiden Spielen wird es Gespräche mit dem Sportdirektor und dem Präsidium geben, werden wir eine Entscheidung treffen.

„Krone“: Haben Sie schon mit Teamspielern gesprochen?
Milletich: Nein. Jetzt zählt einmal der kommende Lehrgang, da ist der Teamchef der wichtige Mann, außerdem gibt es dafür einen Sportchef.

„Krone“: Man hört immer wieder, dass die Chemie zwischen Teamchef und Spielern überhaupt nicht mehr stimmt.
Milletich: Man war sicher nicht immer einer Meinung, aber es wird hoffentlich rasch rauskommen, dass dem nicht so ist, es doch passt. Wir wollen alle erfolgreich sein, für mich ist entscheidend: Was ist jemand bereit, dafür zu geben? Jeder will gewinnen, wenn er aber nicht bereit ist, alles dafür zu tun, funktioniert es nicht.

„Krone“: Da spielt man eine sehr gute EURO - und dann wollen einige nicht?
Milletich: Korrektur: Wollen tun alle. Es ist vielleicht nicht allen wichtig genug, daher ist zu hinterfragen, ob sie bereit sind, alles dafür zu geben. Das ist der große Unterschied. Ich hoffe, dass jeder dazu bereit ist!

Peter Frauneder
Peter Frauneder
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(Bild: KMM)



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