Im beschaulichen Dienten sorgt ein besonderer Fall rund um den einzigen Nahversorger im Ort für Aufsehen: Ende 2020 besiegelte eine Pinzgauer Kauffrau für ihr Geschäft im Herzen des Ortes einen Kaufvertrag – ein Salzburger Investor zeigte Interesse an dem ADEG-Markt, den er nun auch weiterführt. Das Geschäft floriert, Touristen wie Einheimische kauften im Sommer dort emsig ein.
Investor soll „noch keinen Cent“ bezahlt haben
Der Schönheitsfehler? Trotz der vertraglichen Bestimmungen soll der Investor „noch keinen Cent“ bezahlt haben. Weder der eigentliche Kaufpreis, noch fällige Nebengebühren – wie etwa die Grunderwerbssteuer – habe der Investor bisher beglichen.
Der Mann und eine seiner Holdings scheinen mittlerweile dennoch im Firmenbuch als Geschäftsführer und Eigentümer der Betreibergesellschaft auf. Der Salzburger soll sich bei einem Notar unter Vorlage eines Abtretungsvertrags eintragen lassen haben, obwohl er die Vertragsbestimmungen nicht erfüllte.
Bürgermeister sieht die Lage „gelassen“
Der Fall beschäftigt längst nicht nur die Kaufmannsfamilie: Mittlerweile ermittelt auch die Staatsanwaltschaft wegen Betrugs. Der Investor saß zwischenzeitlich bereits in U-Haft. Bürgermeister Klaus Portenkirchner (SPÖ) sieht den Fall „gelassen“: Die Nahversorgung im Ort sei nicht gefährdet – es gebe bereits neue Interessenten für den Markt. Zudem habe die Kommune nicht in das Nahversorger-Projekt investiert – die Investoren hätten bei der Gemeinde um einen Zuschuss angeklopft. Die Gemeindevertretung habe sich aber darauf geeinigt, erst nach einem Jahr Betrieb über etwaige Hilfen zu entscheiden. Plus: Die Gemeinde habe nach wie vor ein Vorkaufsrecht. Als das Gebäude 2018 samt 14 neuer Appartements neu errichtet wurde, schrieb die Kommune vor, dass ein Nahversorger bleiben muss.
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