Jetzt kommt Monaco

Sturm-Coach Ilzer: Vom Fan auf die große Bühne

Steiermark
14.09.2021 06:01

Märchenhaft: Vor 20 Jahren erlebte Sturm-Trainer Christian Ilzer die glorreichen Europacup-Nächte der Grazer Schwarz-Weißen selbst als Zuschauer auf der Tribüne mit. Vor dem Monaco-Match in der Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag (21) sprach er mit der „Steirerkrone“ über alte Zeiten, den Weg nach oben und Pendant Niko Kovac.

„Krone“: Herr Ilzer, wir sitzen auf der Tribüne in der Merkur Arena. Vor 20 Jahren saßen Sie hier als Fan, jubelten Sturm in der Champions League zu. Am Donnerstag in Monaco sitzen Sie als Sturm-Trainer in der Europa League auf der Bank. Wie emotional ist das?
Christian Ilzer: Das war damals eine richtig tolle Sturm-Mannschaft. Sie hat mich begeistert - wie so viele in Österreich. Die Spiele gegen Inter Mailand, Real Madrid oder Manchester sind unvergessen. Das magische Dreieck mit Vastic, Haas und Reinmayr hat mich fasziniert. Und überhaupt die Art, wie Sturm versucht hat, gegen diese Top-Teams zu spielen, war als Fan im Stadion schön anzusehen.

Und 20 Jahre später?
Sind wir dabei eine gute Sturm-Mannschaft zu werden. Aber wir haben erst vor einem Jahr begonnen. Das war ein Neuanfang. Nun in der Gruppenphase zu stehen, ist ein Traum.

Hätten Sie sich damals noch als Zuschauer im Stadion erträumt, selbst einmal auf der europäischen Bühne zu stehen und Cheftrainer von Sturm zu sein?
Damals wollte ich ja selbst noch Profifußballer werden. Das hat leider nicht geklappt. Dann wollte ich Profitrainer werden. Aber ich wusste nie, ob als Cheftrainer, Fitnesscoach oder als Spielanalytiker. Ich bin Schritt für Schritt meinen Weg gegangen. Wenn sich eine Tür geöffnet hat und ich war der Meinung, dass ich durch diese gehen muss, dann habe ich das gemacht. Aber letztlich habe ich nie einen Karriereplan gehabt.

Auch nicht, als Sie 2006 in Puch bei Weiz als Spielertrainer begonnen haben?
Nein, aber ich darf heute meinen Traumjob ausüben. Und ich weiß, dass ich für die Leute in meinem engen Umfeld noch immer der Christian Ilzer bin, der ich vor 20 Jahren als Sturm-Fan im Stadion gewesen bin.

Am Donnerstag wartet in Ihrem ersten Europa-League-Spiel in einer Gruppenphase mit dem AS Monaco ein Team, das einen zehnmal größeren Marktwert hat als Sturm. Verspürt man da Ehrfurcht?
Nein, Ehrfurcht wäre hier falsch. Wir werden einen sachlichen Blick auf ihre Qualitäten legen und gleichzeitig unseren Burschen Vertrauen schenken. Monaco mag vielleicht nicht so gut in die Meisterschaft gestartet sein, aber selbst den kühnsten Optimisten muss ich sagen, dass unsere Siegchancen am Papier bei fünf zu 95 liegen. Wir glauben aber fest an diese fünfprozentige Chance!

Die Chance, dass Ihr Pendant bei Monaco, Niko Kovac, Sturm unterschätzt, ist wohl auch eher gering.
Das sehe ich auch so! Er kennt aus seiner Salzburg-Zeit die Liga und den österreichischen Fußball. Von Trainerseite wird uns - und das gilt auch für Roger Schmidt bei Eindhoven - sicher keiner unterschätzen.

Apropos Kovac! Dreimal haben Sie sich schon als Trainer duelliert, zweimal gewonnen. Sie waren da noch Co-Trainer in Hartberg, Niko war Chefcoach der Salzburg Juniors. Haben Sie eigentlich noch Erinnerungen daran?
Die Resultate wusste ich nicht mehr. Aber die Karriere von Kovac hab ich genau am Schirm. Er meine wohl eher nicht (lacht). Niko ist eine große Persönlichkeit im Weltfußball, ein toller Trainer. Wir glauben aber an unsere Chance und wollen mit unserer Art des Fußballs das Beste herausholen.

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