Schulkostenstudie

Pandemie belastet Eltern in Geldbörse und Psyche

Tirol
03.09.2021 11:35

Der baldige Start des neuen Schuljahres geht für viele Familien mit einer großen finanziellen Belastung einher. Corona hat das noch verstärkt und führt darüber hinaus zu weiteren Problemen, wie eine AK-Studie zeigt.

Vom 1. September 2020 bis zum 10. Juli 2021 lief die Schulkostenstudie der Arbeiterkammer. 3000 Eltern mit 4300 Kindern ab sechs Jahren nahmen österreichweit daran teil, davon 354 Eltern mit 533 Kindern aus Tirol. Das Ergebnis: Corona belastet den Geldbeutel von Familien mit Schulkindern, vor allem in armutsgefährdeten Haushalten. Im Schnitt blätterten Tiroler Eltern pro Kind im vergangenen Schuljahr 1233 Euro hin – eine deutliche Steigerung gegenüber den 730 Euro bei der letzten Erhebung im Schuljahr 2015/16.

Nicht nur in finanzieller Hinsicht brachte die Pandemie eine Mehrbelastung mit sich. Auch die Betreuung des Nachwuchses bereitete Kopfzerbrechen. Besonders Eltern in Produktionsberufen, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel hatten Probleme, die Betreuung sicherzustellen, nämlich jeweils rund die Hälfte von ihnen. Akademiker konnten ihren Arbeitsplatz dagegen häufiger nach Hause verlegen.

In der Krise litt auch die psychische Gesundheit
Ob Homeoffice oder nicht – knapp 70 Prozent aller Eltern fühlten sich in der Pandemie sehr oder ziemlich gestresst. Im Februar 2021 gaben zudem 58 Prozent der Befragten an, dass sich ihre psychische Gesundheit im Vergleich zum Frühjahr 2020 verschlechtert habe. Vermehrt negative Gefühle ließen sich auch bei ihren Kindern beobachten.

Die Hälfte der Studienteilnehmer gab darüber hinaus an, sich um die Zukunftschancen der Kinder zu sorgen. Knapp drei Viertel der Befragten glauben, ihre Kinder hätten im Corona-Schuljahr deutlich weniger gelernt als sonst.

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Die Politik muss Sorge tragen, dass der Schulerfolg und damit die Zukunft der Kinder nicht länger vom Haushaltsbudget abhängt.

Erwin Zangerl, Präsident der AK Tirol

AK fordert Maßnahmen gegen die Entwicklung
Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl kritisiert, dass sich die Situation aufgrund bisher ausgebliebener Maßnahmen noch verschärft habe. Die AK Tirol fordert daher künftig kostenlose Ganztagsschulen für jedes Kind, kostenlose Lernbegleitung, Bonuszahlungen der Familienbeihilfe sowie Sonderzahlungen für alle, die Schülerbeihilfe beziehen und eine weitere Erhöhung dieser.

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