Vier Jahre Haft

Ex-Polizist würgte Flüchtlingshelferin mit Schal

Niederösterreich
01.09.2021 06:01

Sie hat ihn unterstützt und sein Dasein als Flüchtling erleichtert. War Helferin in vielen Belangen - und war jahrelang seine Geliebte. Doch als sie nach der Trennung von einem neuen Mann in ihrem Leben erzählte, drehte ein Afghane (29) durch und würgte die Frau. Und verletzte sie in rasender Eifersucht schwer.

„Ich habe ihm verziehen, aber es ist gesünder für mich, wenn wir nicht mehr zusammenkommen“, sagt die Zeugin. Den Mann auf der Anklagebank in Korneuburg (Niederösterreich), der in seiner Heimat Polizist war, traf sie 2016 nach seiner Ankunft in Österreich. Die Frau (40) kümmerte sich als Flüchtlingshelferin der Gemeinde um ihn.

Ab 2017 waren die beiden ein Paar. Der Frau ist wichtig zu betonen, dass es auch schöne Zeiten gegeben hat. So hat sie es zumindest empfunden. Aber er hat die Beziehung 2020 beendet, sagt sie. Nachdem ihm der Flüchtlingsstatus zuerkannt worden ist und er eine Wohnung vorfinanziert bekommen hat.

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Diese Frau hat Ihnen sehr weitergeholfen, hat Ihnen nur Gutes getan, und Sie nehmen einen Schal und würgen sie? - Ich wollte ihr gar nicht wehtun.

Richter Manfred Hohenecker und der Angeklagte

„Er hat sich weiter Hoffnungen gemacht“
Seit Anfang 2021 gab es im Leben der Frau einen neuen Mann. Was der Afghane nicht zur Kenntnis nahm. „Er hat sich weiter Hoffnungen gemacht“, sagt die Zeugin. Am 29. Mai rief er seine Ex-Geliebte an. Sie erinnert sich: „Ich sagte ihm, ich bin in Wien. Er hat gefragt, ob ich beim Neuen bin und ob wir Sex hatten und ob der Neue vielleicht besser ist als er.“

Richter Manfred Hohenecker fragt: „Sind Sie ein sehr eifersüchtiger Mann?“ Der Angeklagte verneint: „Ich bin kein Extremist.“

Opfer mit Schal gewürgt
Gegen Mitternacht fuhr die Frau mit der Schnellbahn nach Hause. Der Afghane lauerte ihr auf. Nach einem kurzen Gespräch packte er ihren Schal, zog zusammen, würgte das Opfer und ließ erst los, als sie zusammenbrach. Die Frau hat dadurch Verletzungen an der Halswirbelsäule erlitten. Es drohte sogar eine Lähmung. Urteil: vier Jahre Haft wegen absichtlich schwerer Körperverletzung. Nicht rechtskräftig.

Peter Grotter
Peter Grotter
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