Krampfanfälle

Seltsames Ritual mit Frosch-Gift endete im Spital

Niederösterreich
25.08.2021 06:00
„Reinigend und befreiend“ – das sollte die Wirkung eines geheimnisvollen aus Südamerika stammenden Rituals sein. So sagt es der Angeklagte. Doch eine Bekannte (27), die er mit dem Sekret eines Giftfrosches aus dem Amazonasgebiet behandelt hatte, landete im Spital. Prozess wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Im Amazonasgebiet lebt es sich gefährlich. Doch die Riesenmakifrösche sind vor allen Feinden sicher. Ein Sekret auf ihrem Rücken, Kambo genannt, schützt sie selbst vor Schlangenbissen. Diesem Sekret wird von Naturstämmen aber heilende Wirkung zugeschrieben.

Der nun im Landesgericht Wiener Neustadt Angeklagte wurde in die Geheimnisse des Kambo-Rituals in Peru eingeweiht. Nach der Rückkehr probierte er es hier selbst aus.

Heftiges Erbrechen soll Körper reinigen
Das Ritual funktioniert so: Dem Patienten werden mit glühenden Stäbchen minimale Verletzungen an der Haut zugefügt, auf die das Kambo-Sekret gestrichen wird. Die Wirkung ist durchschlagend: Heftiges Erbrechen soll zu einer Reinigung des Körpers führen. Als eine 27-jährige Bekannte des Angeklagten erfuhr, dass er die Kambo-Zeremonie durchführt, interessierte sie sich dafür.

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Ich erhoffte mir einen inneren Reinigungsprozess für Körper und Psyche.

Die 27 Jahre alte Zeugin, die ins Spital musste

Als Zeugin sagt sie: „Ich erhoffte mir einen inneren Reinigungsprozess für Körper und Psyche. Nach der Behandlung ging es mir schlecht, ich habe immer wieder erbrochen.“ Mit Krampfanfällen kam sie ins Spital in Mödling. Der Körper war dehydriert, der Elektrolythaushalt entgleist. Der Vorwurf an den Angeklagten: Er habe das Ritual ohne medizinische Vorbildung durchgeführt.

Urteil: sechs Monate bedingt.

Peter Grotter
Peter Grotter
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