Transparent verbrannt

„Proud Boys“-Chef muss für 155 Tage ins Gefängnis

Ausland
24.08.2021 07:37

Der Anführer der rechtsradikalen Gruppe „Proud Boys“, Henry „Enrique“ Tarrio, ist von einem Gericht in Washington zu einer Gefängnisstrafe von 155 Tagen verurteilt worden. Er habe in dem Verfahren Sachbeschädigung und den Besitz von Waffenzubehör gestanden, teilte am Montag das US-Justizministerium mit.

Der Rest der Strafe - weitere 85 Tage - werde für eine dreijährige Bewährungszeit ausgesetzt, hieß es. Außerdem müsse Tarrio 1000 Dollar (umgerechnet rund 850 Euro) Geldstrafe sowie eine Entschädigung von 347 Dollar (knapp 300 Euro) an eine Kirche zahlen, bei der es zu der Sachbeschädigung gekommen war.

Tarrio war im Dezember am Rande einer Demonstration gegen die Wahlniederlage von US-Präsident Donald Trump in Washington daran beteiligt gewesen, ein „Black Lives Matter“-Transparent zu verbrennen, das von Mitgliedern seiner Gruppe von der Kirche entwendet worden war. Der Chef der „Proud Boys“, der aus Florida stammt, hatte die Tat in einem Interview der „Washington Post“ unumwunden zugegeben. Tarrio war daraufhin zwei Tage vor einer Pro-Trump-Demonstration am 6. Jänner in Washington festgenommen worden. Die Polizei fand bei ihm zwei Schusswaffenmagazine.

„Proud Boys“ bei Sturm auf Kapitol dabei
Auf Anordnung des Gerichts musste Tarrio die US-Hauptstadt bis zu seinem Prozess verlassen. Am Tag danach stürmten Trump-Anhänger das Kapitol, darunter auch Mitglieder der „Proud Boys“, von denen sich mehrere vor Gericht verantworten müssen.

Im Wahlkampf hatte Trump mit Aussagen über die „Proud Boys“ Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte mit dem letztlich siegreichen Herausforderer Joe Biden hatte Trump sich geweigert, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: „Proud Boys - haltet euch zurück und haltet euch bereit.“

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