Bei der Austria war eine schwierige Saison zu erwarten, aber jetzt schwächelt auch Rapid. Nach vier Runden haben Klubs aus der Hauptstadt gemeinsam noch nie so wenige Punkte gesammelt.
Vier Ligaspiele, ein Sieg, ein Remis, zwei selten fahrlässig verschuldete Umfaller - schon ist Rapids schlechtester Start seit 1994 (drei Remis) perfekt. Das passierte damals (1992 gar nur ein Punkt) noch öfters. Jetzt aber trifft die Negativ-Stimmung Hütteldorf unvorbereitet. Das sah man auch Didi Kühbauer nach dem 1:2 im Ländle an. Sein Auftritt vor dem Sky-Mikro war dünnhäutig, die Nerven sind angespannt.
Er nimmt seine Spieler („Die Jungen müssen sofort funktionieren“) zwar in Schutz, fordert aber auch Verstärkungen. Der Kader ist (zu) klein, derzeit am Limit. Eine Momentaufnahme. Stojkovic und Petrovic sollten schon am Donnerstag gegen Luhanski wieder dabei sein, Ljubicic hat seine Liga-Sperre endlich abgesessen. Einen Flügel wird Sportchef Barisic noch holen. Mehr geht nicht.
Trotz europäischer Gruppenphase. Die wollte man, die braucht man fürs Image und fürs Börserl - aber für Rapid scheint es ein Klotz am Bein zu sein. Worüber mehr gejammert als gejubelt wird.
Keine realistischen Ziele
Aber die Doppelbelastung war nicht schuld am uninspirierten Auftritt von Anfang an in Altach und an Knasmüllners Blackout. Müdigkeit kommt eher bei den Fans auf, sie beklagen Stillstand statt Entwicklung. Die Europacup-Teilnahme ist ja auch kein Highlight mehr. Und in der Liga hinkt man früh hinterher. So fehlen realistische Ziele. Denn Kühbauer muss (personelle) Löcher stopfen. Gefangen im Teufelskreis.
Vier Ligaspiele. Drei erzielte Tore. Zwei Punkte. In 360 Minuten noch nie in Führung womit die Austria ihren schlechtesten Start der Bundesliga-Geschichte aus der Saison 2001/02 einstellte!
Dass es kein leichter Neustart werden würde, war allen klar - aber dass er so schwer wird? Denn mit Ried, WSG Tirol und Austria Klagenfurt waren bereits drei Mannschaften Gegner, die am Ende nicht zwingend in der Meisterrunde spielen werden. „Leider haben wir nicht das dringend nötige Erfolgserlebnis eingefahren“, seufzte Trainer Schmid nach dem 1:1 gegen die Kärntner, bei dem seine Spieler Chancen für zwei Siege ausließen.
„Lockerheit und Selbstvertrauen“ vermisst der Coach vor dem gegnerischen Tor. Auffallend die vielen emotionalen Diskussionen von Stürmer Djuricin mit seinen Kollegen während der Partie - die Körpersprache wirkte da von außen negativ. Was Schmid aber lieber als Schweigen ist, „sonst heißt es schnell, die Truppe sei leblos“.
Fans noch positiv
Nach einer Saison ohne Fans machten die Anhänger, die auf schwierige Zeiten eingeschworen wurden, zuletzt richtig Stimmung - bleibt offen, wie lange ihnen das Bemühen reicht, wenn Siege fehlen? Da kann die Gemütslage schnell kippen. Speziell beim Blick auf die nächsten Wochen: Sturm auswärts, Heimderby gegen Rapid, ehe der LASK auswärts wartet. 2002 wurde man trotz Fehlstarts am Ende übrigens noch Vierter - das käme diesmal einem Wunder gleich:
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