Katastrophe droht

Krsko: Alarmstufe Rot bei starken Unwettern

Steiermark
11.08.2021 06:30

Starkregen und Überschwemmungen können zu einer Not-Abschaltung des AKWs führen - und im schlimmsten Fall gar zum Super-GAU!

Starkregen, Hagel, Überflutungen: Die Klimaerwärmung bringt mehr Extremwetterlagen mit sich - und damit auch Vermurungen und Zerstörungen in flussnahen Gebieten. Nicht nur die Steiermark, auch Slowenien litt in den vergangenen Wochen unter verheerenden Unwettern mit bis zu 200 Litern Regen pro Quadratmeter. Gebäude und Straßen wurden beschädigt.

Erst vor wenigen Tagen ging ein heftiger Hagelsturm unweit des AKW Krško, an dem die mächtige Save vorbeiströmt, nieder. Und genau hier tut sich ein neuer Gefahrenherd für Kernkraftwerke in Europa auf, der von der Atomlobby meist grob unterschätzt wird.

Treibgut in der Save ist ein Risiko für Krško
Treibgut und Murenabgänge verstopfen immer wieder Kühlwasser-Ansaugstutzen und -Filter - und dann herrscht Alarmstufe Rot! In höchster Not müssen die Betreiber die Stopptaste drücken - und die Reaktoren mit enormem Kühlwasserbedarf von Hunderttausenden Litern pro Minute (!) abschalten.

 „Es braucht eine rasche Notkühlung. Diese muss zuverlässig mit riesigen Wassermengen aus einer Ersatzquelle für Dutzende Tage versorgt werden, um die durch die Nachzerfallswärme immer noch extrem heißen Kernbrennelemente langsam abzukühlen“, erklärt Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Sprecher von Global 2000. Denn sonst drohe eine Überhitzung über sagenhafte 1000 Grad Celsius - „und sogar eine Kernschmelze oder ein Super-GAU wie in Fukushima“, so Uhrig.

Große Gefahr durch Überschwemmungen
Eine haarsträubende Erkenntnis der europäischen „Stresstests“ nach der Nuklearkatastrophe in Japan: Der Krško-Meiler ist gegen Überschwemmungsgefahren schlecht gesichert, eine zweite, erdbebensichere Kühlquelle müsse her.

Diese Forderung wurde von der Betreibergesellschaft zunächst verzögert - aus Kostengründen! - und danach ganz gestrichen: „Und zwar mit Genehmigung der slowenischen Atomaufsicht, die sich eher als ein Schoßhund für den AKW-Konzern verhält als ein Wachhund“, ärgert sich Uhrig. Nur starker Druck von Bevölkerung und Politik könne dafür sorgen, dass im Risikoreaktor „endlich Sicherheit vor Profit“ gestellt werde. „Die teuren Sicherheits-Aufrüstungen müssen dringend gemacht werden - oder Krško gehört endgültig verschrottet!“

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