Millionenschäden

6 Antworten zum Unwetter: So bekommt man Hilfe

Steiermark
02.08.2021 06:00

Die Schäden nach dem Jahrhundert-Unwetter in Graz sind enorm: Keller wurden überflutet, Autos demoliert und Häuser beschädigt. Doch wer zahlt eigentlich die Einsätze der Feuerwehr - und können sich Opfer auch an den Katastrophenfonds wenden? Hier die Fakten dazu.

Wer zahlt den Feuerwehr-Großeinsatz? Freitagabend standen in Graz 200 Florianis im Einsatz, am Samstag 120. Darunter: 90 Kräfte aus Graz-Umgebung.
Nach dem Feuerwehrgesetz ist es die Aufgabe der Feuerwehr, bei Bränden, Unwettern, Unfällen oder Umweltgefährdungen Hilfe zu leisten. Speziell Menschen, Tiere und Sachwerte sind zu retten und zu schützen. Die Kosten dafür trägt die öffentliche Hand.

Könnte die Feuerwehr eine Rechnung für das Kellerauspumpen stellen?
Nein, natürlich nicht. „Echte“ Noteinsätze - wenn Gefahr im Verzug ist, weil etwa der Wohnraum gefährdet ist - sind, wie erwähnt, kostenlos. Wird der Keller ausgepumpt, übergibt ihn die Feuerwehr trocken, aber nicht besenrein. Schmutzreste muss der Hausbesitzer selbst beseitigen oder eine Putzfirma damit beauftragen. „Bitte um Verständnis, dass nicht alles gratis sein kann. Aktuell haben viele Menschen auf dringende Hilfe gewartet. Mit dem Fetzen alles aufzutrocknen, kann nicht Aufgabe der Feuerwehr sein“, sagt Harald Eitner, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes Steiermark.

Was sind Leistungen, die die Florianis verrechnen?
Ein Beispiel abseits des Unwettergeschehens: Ist ein Fahrzeug irgendwo verkehrsbehindernd abgestellt, schleppen es die Florianis kostenlos ab. Lässt man allerdings einen Pkw wegtransportieren, ohne dass eine Gefährdung anderer Autofahrer vorgelegen ist, stellt die Feuerwehr eine Rechnung. Dazu gibt es eine Tarifliste des Bundesfeuerwehrverbandes.

Wer muss für diverse Hagelschäden an Häusern oder Autos aufkommen?
Die Versicherungen. Schäden durch Naturgewalten wie Hagel oder Überschwemmungen sind bei bestehender Voll- oder Teilkaskoversicherung gedeckt. War das Auto an einer gefährdeten Stelle, zum Beispiel unter einem offensichtlich morschen Baum geparkt, kann die Versicherung die Auszahlung wegen „grober Fahrlässigkeit“ jedoch verweigern.

Wer zahlt Schäden in überschwemmten Kellern oder im Erdgeschoß?
Wenn Möbel im Erdgeschoß verschlammt sind, zahlt die Haushaltsversicherung in aller Regel. Bei Kosten, die die Versicherung nicht abdeckt, „springt“ der Katastrophenfonds ein. Gezahlt wird nach Zeitwert und maximal 30 bis 50 Prozent der Schadenssumme - allerdings unter Abzug jenes Betrages, den die Versicherung ausbezahlt.

Wie komme ich zum Geld aus dem Katastrophenfonds?
In jeder Gemeinde liegt ein Schadensformular auf. Die Bezirkshauptmannschaften sammeln alle Meldungen und schicken sie an das Finanzministerium.

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