Das sagen die Leser

LGBTIQ+: Dürfen sich Politik und Sport vermischen?

Aus der Community
24.06.2021 09:00

Viel Tumult und Diskussionen gab es die letzten Tage rund um die UEFA in Bezug auf den Deutschland-Ungarn-Clash. Denn für das Match Deutschland - Ungarn am Mittwochabend stellte Deutschland einen Antrag, dass Münchner Stadion in den LGBTIQ+-Farben leuchten zu lassen. Mit der Begründung, eine politisch und religiös neutrale Organisation zu sein und diesen Antrag als Botschaft zu Ungarns zuletzt beschlossenem Homosexuellen-Gesetz zu sehen, lehnte die UEFA den Antrag ab. Dies stieß nicht nur in der europäischen Politik- und Fußballszene auf laute Reaktionen, auch die „Krone“-Community diskutierte angeregt zu diesem Thema.

Seitens der deutschen Nationalmannschaft wurde auch ohne den Regenbogenfarben am Stadion ein deutliches Zeichen gegen die Ablehnung des Antrags gesetzt. So trug bei einem Interview Verteidiger Matts Hummels ein T-Shirt mit der Aufschrift „Love unites“ - Liebe verbindet. Auch Bundestrainer Joachim Löw steht hinter der Aktion: „Grundsätzlich hätte ich mich persönlich sehr gefreut, wenn man das Stadion in diesen Farben beleuchtet hätte, wenn die Lichter angegangen wären. Wichtig ist für mich jedoch bei aller Symbolik, dass diese Werte auch gelebt werden." Die Ablehnung steht auch etwas im Widerspruch zum Motto der Europameisterschaft 2020; die Heurige stehe nämlich im Zeichen der Solidarität und Einheit in Europa.

Auch Leser storni sieht keinen Grund, wieso das Stadion während des Spiels nicht in bunter Farbenpracht erstrahlen sollte. Er verstehe den ganzen Hass und die Abneigung nicht, hierbei geht es vor allem um ein Zeichen der Menschlichkeit. „Man kann auch anders seine Toleranz zeigen“, meint wiederum Mario31020. Ob das Stadion während des Matches nun in den Farben erstrahlt oder nicht, sei egal. Er plädiert, dass man vor allem Toleranz zeigt, indem man Menschen einfach sie selbst sein lässt.

Eine Gegenreaktion kam von Ungarns Seite. Auf Anweisung der Regierung sollen nämlich die örtlichen Stadien in den Nationalfarben Rot-Weiß-Grün leuchten. Dass es keine gute Idee ist, Sport und Politik zu vermischen, ist das Argument von WohinDesWeges. So wie auch die Trennung von Kirche und Staat gepredigt wird, sollte es sich auch mit den beiden Seiten verhalten, geht es nach ihm. 

Kritik gab es auch an den Aktionen der deutschen Fußballer. Im Zuge der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft, welche 2022 in Katar stattfinden wird, seien die Handlungen etwas heuchlerisch. Denn in Katar sind sexuelle Handlungen unter Frauen und unter Männern gesetzlich verboten. „Wenn‘s den Deutschen wirklich so wichtig mit den Menschenrechten wäre, dürften Sie aber nächstes Jahr auch nicht zur WM nach Katar fahren.“, schreibt Leser santa1. Auch die Politiker sollten in gleichen Maßstäben messen, zwar boykottieren einige die Entscheidung der UEFA zur Stadionbeleuchtung, jedoch sollten sich diese dann ebenso gegen ein Antritt der Mannschaften bei der Weltmeisterschaft aussprechen.

Viele spannende Wortspenden wurden in den Kommentaren gelassen, doch wir haben noch nicht genug! Finden Sie die Entscheidung der UEFA für Neutralität, das Münchner Stadion nicht in den Farben der LGBTIQ+-Community erstrahlen zu lassen, richtig? Oder hätte hier ein Zeichen gesetzt werden können, angelehnt an das heurige EM-Motto, welches auch für Vielfalt steht? Lassen Sie uns an Ihrer Meinung im Kommentarbereich teilhaben.

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Eleana Novak
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