Verordnung beschlossen

Europaweit einzigartiges Wildnisgebiet auf Schiene

Steiermark
19.06.2021 19:00

7000 Hektar unberührte Natur umfasst das Schutzgebiet, das durch die Ausweitung des niederösterreichischen Wildnisgebietes Dürrenstein auf das Lassingtal im Norden der Steiermark entsteht. Ein Meilenstein für den Schutz der Natur, aber auch für die Weiterentwicklung der gesamten Region, der am Donnerstag in der Landesregierung auf Schiene gebracht wurde.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein im südlichen Niederösterreich ist ein einzigartiges Naturjuwel, das zu Österreichs erstem UNESCO-Weltnaturerbe erhoben wurde und den größten noch vorhandenen Urwald des Alpenbogens bewahrt. Dieser gilt mit seinen vielfältigen Arten als einer der letzten Lebensräume in Europa, der sich seit der jüngsten Eiszeit ohne Einfluss des Menschen entwickeln konnte. Nach langen Verhandlungen ist es der steirischen Umweltlandesrätin Ursula Lackner mit der Unterstützung zweier Unternehmer im März gelungen, die Erweiterung des niederösterreichischen Wildnisgebietes in die Steiermark auf Schiene zu bringen. „Das ist ein echtes Vermächtnis für die kommenden Generationen“, erzählt sie.

Nach intensiven Vorbereitungen wurde am Donnerstag in der Sitzung der steirischen Landesregierung nun auch das nächste Etappenziel geschafft: Die Verordnung, die die Unterschutzstellung des Naturjuwels regelt, wurde auf den Weg gebracht.

Durch einen Zusammenschluss des 3500 Hektar großen Lassingtals mit dem ebenso großen Wildnisgebiet Dürrenstein entsteht ein europaweit einmaliges Schutzgebiet. Der Lassingbach ist ein weitgehend unregulierter Alpenfluss von europäischer Bedeutung, dessen ausgedehnte Schotterflächen und einmalige Begleitvegetation nun unter besonderen Schutz gestellt werden. Das Gelingen dieser Erweiterung ist auch einer Gruppe von Unternehmern unter der Federführung von Bernhard Astner, Partner hba Rechtsanwälte, und Herbert Gartner, CEO eQventure, zu verdanken. Ihnen ist der Naturschutz ein großes Anliegen, weshalb sie das Projekt gemeinsam mit weiteren Sponsoren auch finanziell großzügig unterstützen.

Die Unterschutzstellung, die in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort und der IUCN (Weltnaturschutzorganisation) erarbeitet wurde, wird mit 1. August in Kraft treten. Damit startet die Prüfung durch die IUCN, die - wenn wie zu erwarten alle Kriterien erfüllt sind - in der Verleihung des wertvollen Prädikats „Wildnisgebiet“ gipfeln wird. „Es war uns wichtig, dass wir die Bevölkerung, aber auch die Weltnaturschutzorganisation von Anfang an miteinbinden. Denn erfolgreicher Naturschutz braucht eine breite Basis. Deswegen bin ich auch optimistisch, dass das Lassingtal zum Wildnisgebiet erklärt wird“, führt Lackner aus. Parallel dazu wird noch im Juli der steirische Landtag über die Verträge, die das langfristige Bestehen des Schutzgebietes sichern sollen, beraten und sie zur Abstimmung bringen.

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