Unfälle gehen zurück

Mehr Sicherheit an steirischen Eisenbahnkreuzungen

Steiermark
09.06.2021 22:30

Am morgigen Donnerstag, 10. Juni, findet wieder der alljährliche „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ statt. Obwohl die Sicherheit im Netz der ÖBB steigt und die Unfallzahlen sinken, gab es vergangenes Jahr insgesamt 66 Zusammenpralle bzw. Unfälle an Eisenbahnkreuzungen, einige davon leider auch mit tödlichem Ausgang. Der Rückgang gegenüber dem Jahr 2019 (80 Unfälle) beträgt rund 20 Prozent, gegenüber 2010 (109 Unfälle) 40 Prozent. In der Steiermark gab es 2020 acht Zusammenpralle, einer davon endete tödlich.

Die häufigsten Unfallursachen sind Unachtsamkeit und Ablenkung der Straßenverkehrsteilnehmer. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren, sind besonders gefährdet. Ignorieren Autofahrer Stopptafeln oder Lichtzeichenanlagen mit oder ohne Schranken an Eisenbahnkreuzungen, endet das oftmals böse. Denn Züge können weder ausweichen, noch zeitgerecht vor einem plötzlich auftretenden Hindernis stehen bleiben.

Um mehr Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer:innen zu gewährleisten, werden seitens den ÖBB verschiedene Maßnahmen umgesetzt:
die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen (d.h. eine Sicherung durch Lichtzeichenanlage mit oder ohne Schranken)
die Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren
Rotlichtüberwachung - Überwachung der Beachtung des Rotlichtes von Lichtzeichenlanlagen durch Straßenverkehrsteilnehmer an Eisenbahnkreuzungen

Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 3.087 im österreichischen Netz der ÖBB nahezu halbiert. Durchschnittlich werden jährlich 25 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, letztes Jahr waren es mit 56 mehr als doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt. Mit 1595 ist die Mehrheit der Eisenbahnkreuzungen technisch gesichert - sind also mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet. Zusätzlich werden auch weitere technische Maßnahmen wie etwa Bodenmarkierungen oder der Einbau von Fahrbahnlichtern gesetzt, um die Aufmerksamkeit vor den Kreuzungen zu erhöhen.

Auch die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt, in der Steiermark sind es 17 Standorte. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen. Die Überwachungsergebnisse verbleiben aus datenschutzrechtlichen Gründen ausschließlich bei der Polizei.

In nahezu 99 Prozent der Unfälle ist die mangelnde Aufmerksamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer:innen das Problem. Der Bremsweg eines Zuges beträgt das Zehnfache im Vergleich mit dem eines Autos - manchmal sogar noch mehr. Daher ist das rechtzeitige Stehenbleiben eines Zuges vor einem Hindernis meist nicht möglich.

Der Flyer „Achtung Eisenbahnkreuzung - Sicherheit hat Vorrang“ informiert über das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen. Anlässlich des „Internationalen Tages für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ werden österreichweit Flyer an Autofahrer verteilt.

 Steirerkrone
Steirerkrone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele