Innovatives Projekt

Zwei Jungbauern züchten Rotwild in Graz

Steiermark
16.05.2021 07:00

Die Junglandwirte Martin Möstl und Florian Sattler haben sich in Graz-Andritz zusammengetan, um Rotwild zu züchten. „Grazer Wild“ ist ein einzigartiges Projekt für die Stadt.

Denkt man an Wild, denkt man an die Hochsteiermark; an Wälder, Almen, Jäger. Aber Wild gibt es auch direkt aus der Landeshauptstadt Graz: Martin Möstl und Florian Sattler, beide 27 Jahre alt, haben Ende 2020 ihre benachbarten Grundstücke am Rande des Bezirks Andritz zusammengelegt, um dort Rotwild zu züchten.

„Es war eigentlich eine spontane Idee“, sagt Möstl im Gespräch mit der „Steirerkrone“. „Wir sind beide auch Jäger, deswegen kennen wir uns da aus. Die Schafzucht von Florian war nicht profitabel, und das Gelände eignet sich kaum für etwas anderes.“ Es ist ein innovativer Weg, den die beiden gehen - und wohl einer, der notwendig ist, um die Herausforderungen der Landwirtschaft stemmen zu können. „Einen Hof wirtschaftlich zu führen, ist heute keine leichte Aufgabe“, sagt Sattler. Er und Möstl haben den Hof ihrer Eltern übernommen.

Das Duo bündelt aber nicht nur Grundstücke, sondern auch Kompetenzen. Sattler ist hauptsächlich für das Beobachten der Tiere und den Verkauf zuständig. Möstl ist Spezialist für die Fütterung.

Keine langen Transporte, kein Schlachthof 
Im Herbst soll es das erste Fleisch vom „Grazer Wild“ geben. Der Weg zum Schlachthof bleibt den Tieren erspart - sie werden durch einen Weideschuss getötet und dann direkt vor Ort verarbeitet. „Kaufen kann man es dann direkt ab Hof, ohne lange Transportwege“, sagt Möstl.

Was ist der Unterschied zwischen „wildem“ Wild und gezüchtetem? „Gatterwild ist schon seit Jahrhunderten vom Menschen domestiziert. Es ist die Haltung gewohnt“, versichert Möstl. „Die Tiere könnten in freier Wildbahn gar nicht mehr überleben.“

Zuschauer sind bei der Fütterung willkommen
Möstl und Sattler füttern ihre Tiere das ganze Jahr über, so haben sie auch im Winter immer genug Nahrung. „Das Fleisch schmeckt aber gleich, weil sie nur natürliches Futter bekommen.“ Wer will, kann bei so einer Fütterung übrigens auch dabei sein.

Auch Bürgermeister Siegfried Nagl freut sich über den Zusammenschluss der Landwirte. „Über 360 landwirtschaftliche Betriebe machen unsere Stadt zur größten Bauerngemeinde der Steiermark“, sagt er stolz. 

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