Walpurgisnacht

Zu Besuch bei der Tiroler „Hexe Espirima“

Tirol
30.04.2021 20:00

Am Freitag ist Walpurgisnacht - ein Grund zum Feiern für Tirols Hexen! Nach dunklen Gestalten am Nachthimmel braucht man aber nicht Ausschau zu halten: Die Hexe von heute ist bunt, lustig und fröhlich.

Ein paar Tropfen Öl und schon strömen die Düfte des Waldes in die Nase. Langsam reibt man sie in die Handfläche, während man nachspricht: „Ich liebe mich und bin wertvoll, ich bin und verdiene das Beste.“ Dann mehrmals tief ein- und ausatmen – und so wird man heutzutage „verhext“.

Lebensfreude im Fokus
Margit Taraud aus Medraz bei Fulpmes ist seit 2009 hauptberuflich als „Hexe Espirima“ tätig. Wer es aber auf Flüche und Zaubertränke abgesehen hat, ist hier fehl am Platz. „Ich bin der Überzeugung, dass jeder Mensch das Geburtsrecht auf Glück, Liebe und Lebensfreude hat“, schildert die 39-Jährige ihre Motivation. Von der Reinigungskraft bis zum Firmenchef empfängt sie im „Mentalen Lichtzentrum Tirol“ Personen und Persönlichkeiten, die sich eine Veränderung oder ein schöneres Leben wünschen.

Die moderne Hexe arbeitet dabei nicht mit Magie, sondern mit Energie. „Das althochdeutsche Ursprungswort Hagazussa steht ja für die, die zwischen den Welten reitet. Eine Hexe ist also einerseits geerdet, gleichzeitig aber auch mit dem Universum verbunden“, erklärt Taraud, die übrigens überhaupt nicht wie eine Hexe aussieht. Sie trägt einen bunten „Aura-Schal“ über einem weißen Kleid. Ihr Wesen und ihr Lächeln strahlen eine angenehme Wärme aus – das ist die Aura, wie sie erklärt.

Denn Espirimas Arbeit beruht auf den „Chakras“ inner- und außerhalb des Körpers, die wiederum die Ausstrahlung bzw. Aura speisen. Im Berufsbereich energetisch-spirituelle Arbeit hat sie mehrere Ausbildungen – unter anderem bei der Wörtherseehexe und Hexe Espisa – abgeschlossen. Ihre Grundpraktiken sind die Aura-Analyse, Numerologie sowie die Karma- und Spiegelarbeit. „Ich schaue die Aura und Numerologie des Klienten an, während er mir seine Situation erklärt. Im Gespräch helfe ich, die karmischen Ursachen zu erkennen, das Bewusstsein zu erweitern und zeige auf, wie man positive Veränderungen erreicht.“

Die Probleme können persönlicher, finanzieller, beruflicher oder gesundheitlicher Art sein — bei Letzteren besteht Taraud jedoch darauf, dass zuerst ein Arzt aufgesucht wird. Espirima verwendet verschiedene Hilfsmittel – anstatt klassischer Kräuter und Gewächse zum Bespiel Aroma-Öle, um mit den Düften „das Bewusstsein, die Körperschwingung und die Frequenz zu erweitern“.

Mehrere Kollegen in Tirol
„Jede Hexe arbeitet anders und spezialisiert sich auf ihren Bereich, von Räucherstäbchen bis Kunst ist alles dabei“, schildert Taraud die Vielfalt in der Berufsgruppe. Sie schätzt die Anzahl ihrer Kollegen und Kolleginnen in Tirol auf 20 bis 30. „Wir sind viele“, schmunzelt sie.

Früher wurde die Walpurgisnacht groß miteinander gefeiert, doch inzwischen steht der „Lichtkörperprozess“ von 17. bis 21. März mehr im Fokus – wegen Corona war da natürlich keine große Feier möglich. Am Samstag will sich Espirima aber in sehr kleinem Rahmen mit Hexen-Kollegen treffen und ein Lagerfeuer anzünden.

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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