NS-Fan oder Kunst?

Hitler als Superman: Unternehmer in Graz angeklagt

Steiermark
29.04.2021 06:36

Schwere Vorwürfe werden gegen einen Unternehmer erhoben: Der Social-Media-Star, der in der Steiermark lebt, soll in seinem Haus mit NS-Devotionalien geprotzt haben. Darunter Bilder von Hitler als Superman mit den Diktatoren Gaddafi und Mussolini. Kunst oder Wiederbetätigung? Das muss das Gericht in Graz klären.

Eines vorweg, bei der Durchsuchung der Villa des prominenten Angeklagten wurde nicht ein verdächtiges Objekt gefunden. An den Wänden hingen nur mehr Nägel, keine Bilder. Das Geschirr mit Hakenkreuzen - verschwunden. Kein SS-Scharfschützen-Ausweis, keine Hakenkreuz-Armbinde. Nichts. Alles weg. In den Vitrinen standen nur Star-Wars-Sammlerstücke. Lediglich im Müll entdeckten die Ermittler die leere Verpackung einer Miniatur-Figur von Adolf Hitler.

Anonyme Anzeige brachte Fall in Rollen
Die Anklage stützt sich auf eine anonyme Anzeige samt belastender Fotos aus dem Haus des Unternehmers und auf zahlreiche Zeugenaussagen. Diese belegen, dass bei den diversen feucht-fröhlichen Partys, die im Haus des Internet-Promis gefeiert wurden, exakt diese NS-Relikte und Hitler-Gemälde bei jeder Hausführung ins rechte Licht gerückt waren.

„Nur überstilisierte Comicfiguren“
Die Ehefrau des Unternehmers erklärte, dass die Gegenstände Erbstücke seien, die von ihrem Mann inzwischen entsorgt wurden. Wo, das wisse sie aber nicht. Der Angeklagte selbst meinte in mehreren Stellungnahmen, dass er die Gegenstände zwar ausgestellt habe, aber ohne den Vorsatz der Wiederbetätigung. Die Wandbilder seien Kunstwerke, „überstilisierte Comicfiguren“. Er vermutet, dass ein ehemaliger Mitarbeiter und nunmehriger Konkurrent diese „verzerrende Anzeige“ erstattet hat.

Der Prozess findet Anfang Juni am Grazer Straflandesgericht statt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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