Streng genommen backt Sarah Gahr kein Brot. Denn bei ihrem Wecken verzichtet sie gänzlich auf Kohlenhydrate und damit auch auf Mehl, der Grundzutat für Brot. Stattdessen mischt sie Topfen, Eier, Ölsaaten, Haselnüsse und Vitamine. Die Idee dazu hatte die Landwirtin nach der Krebsdiagnose ihres Vaters. „Ein Ernährungsmediziner hat meinem Vater ketogene Ernährung verordnet, also keine Kohlenhydrate. Weil es da kein Brot gab, hab ich selbst probiert eines zu backen“, erzählt die gelernte Bäckerin.
Die ersten Versuche sind im Hühnerstall gelandet, nach einem halben Jahr entstand schließlich ihr „Keto-Weck’n“. „Mein Vater ist leider verstorben bevor er das Ergebnis probieren konnte. Da wollte ich schon aufgeben, aber der Arzt war begeistert“, so Gahr, die eine Marktlücke erkannte. Sie ergänzte ihr Produkt mit einer Mischung von B-Vitaminen aus Quinoakeimlingen und verkaufte es erst am eigenen Dorfergut in Weißpriach. Die Kunden reisten sogar vom Ausland für die Brot-Alternative in den Lungau. „Nach meiner Leukämie-Diagnose ist mir bewusste Ernährung wichtig. Besonders nach der Chemo ist der Wecken eine gute Grundlage“, berichtet Annett Neumann aus Klosterneuburg.
Für die enorme Nachfrage wurde Gahrs Backstube zu klein. Inzwischen kooperiert sie mit der Bäckerei Hausammann in Zürich. Ab morgen, Mittwoch, ist ihr „Keto-Weck’n“ - hergestellt von der Bäckerei Kerschhaggl - auch in allen Lungauer Billa-Filialen erhältlich. Und Gahr tüftelt schon an neuen ketogenen Produkten.
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