550 Kultur-Kilometer

Steirer Künstler sind auf Ländle-Bühnen angekommen

Vorarlberg
22.04.2021 08:30

Am 1. April haben sich drei Künstler von Graz auf den Weg nach Vorarlberg gemacht - zu Fuß. Am Donnerstagabend stehen sie auf der Bühne der Remise Bludenz und erzählen, warum sie diese „Tour de Force“ auf sich genommen haben.

„In der ersten Woche hat der Körper rebelliert, dann hat er akzeptiert“, erzählen die beiden Kabarettisten Martin Kosch und Michael Großschädl sowie der Zauberkünstler Paul Sommersguter von ihrer Weitwanderung von der Steiermark nach Vorarlberg, die sie am Mittwoch erfolgreich am Arlberg abgeschlossen haben. Ganze 21 Tage waren sie unterwegs, haben Pässe überwunden, Schneefelder durchquert, wunde Füße verarztet und geschlossene Kulturstätten besucht.

Der lange Weg zu Bühne
Die Idee zum „langen Weg zur Bühne“ kam dem Trio im Kultur-Lockdown, der seit November 2020 für leere Bühnen sorgt. „Als Vorarlberg aufgesperrt hat, dachten wir, es wäre ein schönes Zeichen für Kunst und Kultur, wenn wir den Marsch in Richtung Ländle antreten würden“, berichteten sie am Mittwoch - spürbar euphorisiert vom Erreichen des letzten Etappenziels.

Segen und Gerstensuppe
Die Rechnung ging auf, das Echo auf die Aktion war phänomenal groß - auch dank der unterhaltsamen Dokumentation der Wanderung auf Social Media. Zahlreiche Künstler luden sie am Weg ins Ländle zu sich ein. So tischte Autor Felix Mitterer („Die Piefke-Saga“) Gerstensuppe und Gulasch auf, Bischof Glettler segnete die Gruppe bei ihrer Zwischenstation in Innsbruck, und Musiker Philipp Lingg gab den steirischen Kollegen Fernunterricht in Vorarlbergerisch. Sollten sie einen Gasthausbesuch einplanen, müssten sie Schnaps, Bier und Kässpätzle bestellen können - akzentfrei.

Kulturnation Österreich
Warum die Kulturszene - an sich mit reichlich Sendebewusstsein ausgestattet - in der Corona-Krise keine gemeinsame starke Stimme gefunden hat, können die Steirer auch nicht beantworten. „Das wissen wir nicht, es ist aber auch egal, wir haben einfach beschlossen, das Beste aus einer schlechten Situation zu machen und zu zeigen, wie wichtig Kultur für Österreich ist.“ Viele Musikerinnen, Kabarettisten, Autorinnen und Schauspieler haben den Wanderern zu ihrer Aktion gratuliert und sich dafür bedankt.

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Wir haben einfach beschlossen, das Beste aus einer schlechten Situation zu machen und zu zeigen, wie wichtig Kultur für Österreich ist.

Das Künstler-Trio

Fit für die Bühne
„Wir hoffen, dass wir jetzt lange genug Luft geholt haben, um nun umso lauter brüllen zu können“, erklärt das Trio. Gezeigt habe die Wanderung auch: „Sudern hilft nicht, gemeinsam etwas zu unternehmen sehr wohl“. Die Natur, die Gespräche und die Begegnungen auf den 550 Kilometern haben den Steirern wesentlich mehr Freude bereitet als das Wandern sie Kraft gekostet hat. Im Übrigen wären sie jetzt so fit, dass sie nicht mehr merken würden, ob es eben oder bergan geht. Am Donnerstag steht die Truppe mit ihrem Programm, das teils während der Wanderung entstanden ist, auf der Bühne der Remise Bludenz, am Freitag auf jener der „wirtschaft“ in Dornbirn.

 Vorarlberg-Krone
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