Ausschreibung fehlt

Bund bremst Steirer beim Breitband aus

Steiermark
11.04.2021 06:00

 Der Bund verzögert eine Ausschreibung rund um die zweite Breitband-Milliarde, die dringend für den weiteren Internet-Ausbau in der Steiermark benötigt wird.

Kennen Sie auch das Videokonferenz-Bingo? „Hört ihr mich?“, „Eure Gesichter sind eingefroren“, „Mein Internet ist abgestürzt“ - in den meisten Bildschirm-Sitzungen kommt eine dieser Fragen wie das Amen im Gebet. Auch wenn die Corona-Krise schon über ein Jahr andauert, müssen Mitarbeiter zahlreicher steirischer Betriebe noch immer gute Miene zum unfreiwilligen „Online-Spiel“ machen. Kaum zum Lachen zumute ist dabei jenen Mitarbeitern, die in der Peripherie abseits der großen Städte - hier läuft die Datenübertragung zumeist wie ein „Glöckerl“ - wohnen (siehe auch die Grafik rechts). Denn für sie wird das Homeoffice zur täglichen Qual.

Es gibt also deutlich Luft nach oben - und das Land steuert der Problematik auch tapfer dagegen, vor allem mit Hilfe der Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft sbidi. Der Breitband-Ausbau im ländlichen Raum wird zuerst dort vorangetrieben, wo der größte Aufholbedarf besteht. So verfügt mittlerweile jede der steirischen Gemeinden über einen Glasfaser-Zugangspunkt, der die Grundlage für sämtliche Anschlüsse ist. 17 kommunale Ausbau-Projekte sind aktuell in Umsetzung, und zwar hauptsächlich in den Bezirken Leibnitz, Deutschlandsberg und Südoststeiermark. Bei acht war bereits Baustart, bei weiteren acht erfolgt dieser noch heuer. Das letzte Vorhaben beginnt 2022. Die aktuelle Breitband-Verfügbarkeit mit zumindest 30 Mbit pro Sekunde liegt übrigens bei 82,33 Prozent.

Schnellerer Ausbau des Breitband-Internets
Online-Meetings statt Konferenzraum, Home-Schooling statt Klassenzimmer, Internet-TV statt Freiluft-Sport - die Corona-Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt: Wir brauchen schnelleres Internet. „Darin liegt die Chance, die Geschwindigkeit beim Breitbandausbau durch das engere Zusammenwirken der öffentlichen Hand mit privaten Anbietern zu erhöhen. Dafür braucht es jedoch dringend die zweite Breitband-Milliarde des Bundes“, stellt ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl klar.

Bund verzögert nötige Ausschreibungen
Daran hakt es aber aktuell: Die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ebenfalls ÖVP) hat die riesigen Budgetmittel zwar zugesagt, aber noch keine entsprechenden Ausschreibungen auf die Reise gebracht. Diese benötigen die Bundesländer jedoch dringend, um weitere Ausbauprojekte in Angriff nehmen zu können. Die Steiermark will in Wien nun weiter Druck machen.

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