Fünf lettische Ganoven – sie hatten in mehreren europäischen Ländern Vorstrafen gesammelt und Gefängnisstrafen verbüßt – waren im September 2020 nach Linz gereist, in der Absicht, mit Kreditbetrügereien Geld abzusahnen. Die Gauner nahmen im Innenstadt-Hotel „Mama Muh“ Quartier, wo sie in der Nacht zum 23. September kräftig dem Alkohol zusprachen und in Streit gerieten.
Drei von ihnen (51, 50, 46) sollen dann mit Faustschlägen und Fußtritten ihrem Komplizen Sergej E. (49) lebensgefährliche Kopfwunden zugefügt haben. Um ihre Spuren zu verwischen sollen sie mit hochprozentigem Alkohol das Zimmer und den Bewusstlosen in Brand gesteckt haben. Ein weiterer Komplize (30) hatte den Tatort zuvor nachweislich schon verlassen.
Die Rechtfertigung der drei Angeklagten war teils widersprüchlich. Es wurde versucht, das Opfer als Aggressor darzustellen.
Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz
Das Feuer wurde zum Glück aber rasch entdeckt und von der Berufsfeuerwehr gelöscht. Zwei Polizisten bargen den Schwerstverletzten aus dem Zimmer, bemerkten dabei auch seine schweren Kopfwunden. Der 49-Jährige musste ins AKH Wien überstellt werden, wo er aus dem Koma aber nicht mehr aufwachte und am 7. November starb.
Lebenslange Strafe droht
„Die Anklage ist jetzt fertig“, sagt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz. Den drei Verdächtigen wird neben absichtlicher schwerer Körperverletzung und versuchter Brandstiftung auch das Verbrechen des Mordes zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen den Letten lebenslange Freiheitsstrafen. Breiteneder: „Ein Verhandlungstermin steht aber noch nicht fest.“
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