Die „Krone“-Experten Herbert Prohaska und Michael Konsel analysieren den 3:1-Pflichtsieg des ÖFB-Teams gegen die Färöer.
Ein Armutszeugnis
Am Anfang haben wir den Färöern zu viele Räume gegeben, mit der ersten halben Stunde konnte keiner zufrieden sein. Das Foul an Trauner beim 0:1 war klar zum Abpfeifen, er kam ja nicht einmal zum Wegspringen. Es ist ein Armutszeugnis für die FIFA, dass es in einer WM-Qualifikation keinen Videobeweis gibt - der hätte die Fehlentscheidung korrigieren müssen. Der Ausgleich war wichtig für die Moral und den Glauben, obwohl das gegen so einen Gegnergar nicht nötig sein sollte. Das dritte Tor war super herausgespielt, Kalajdzic ist dort gestanden, wo ein Mittelstürmer gefragt ist. Bis zur Pause wurde der schlechte Start repariert.
Von den Chancen her und der Überlegenheit in der zweiten Hälfte hätte der Sieg höher ausfallen müssen - dann wäre es eine gute Leistung gewesen. David Alaba, zuletzt kritisiert, war einer der auffälligsten Spieler.Wichtig ist, dass unsere Shootingstars Baumgartner und Kalajdzic wieder getroffen haben.
Herbert Prohaska
Einige Nadelstiche
Mutig und unerschrocken haben die Färöer begonnen - das war doch überraschend. Wie die Nadelstiche, die sie dann und wann nach vorne gesetzt haben. Wer sich ein Schützenfest erwartet hat, der ist falsch gelegen. Bei Standardsituationen waren die Färöer immer wieder gefährlich. Beim Gegentreffer gab es gleich zwei Fouls in einerAktion. Das eine an Trauner. Und Torhüter Schlager ist regelwidrig behindert worden. Aber er wird sich daran gewöhnen müssen, dass einem in einer Qualifikation nichts geschenkt wird. Auch die Färöer können mit Fouls und Mätzchen arbeiten. Es war also alles andere als ein Spaziergang.
Das irreguläre Gegentor war ein Weckruf für unser Team. Man hat gesehen, dass die Färöer überfordert sind, wenn Österreich das Tempo anzieht. Das 3:1 war beispielgebend dafür. Der eine oder andere Treffer mehr wäremöglich gewesen, da hätte man etwas für das Torverhältnis machen können und müssen.
Michael Konsel
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