Potente Hauptsponsoren sind wichtige Eckpfeiler zur Finanzierung der Salzburger Festspiele – da nahm man es in der Vergangenheit mit dem Image nicht immer so genau. Weder Kurzzeit-Geldgeber Gazprom noch der langjährige Partner Nestlé waren unumstritten. Doch nun dürfte sich das Team um Präsidentin Helga Rabl-Stadler ein „Reinheitsgebot“ verordnet haben. Als neuer Hauptsponsor (neben Audi, Siemens, Rolex und der Kühne-Stiftung) wurde am Montag der Wasseraufbereitungs-Spezialist BWT mit Sitz im nahen Mondsee präsentiert – vorerst für fünf Jahre.
Der Deal mit dem weltweit erfolgreichen Unternehmen spült nicht nur viel Geld (einen hohen sechsstelligen Betrag) in die Kasse, sondern bringt auch einen Motivationsschub in Sachen Nachhaltigkeit. In den Häusern der Festspiele werden 60 Wasserspender für die Mitarbeiter sowie eigene Wasser-Schankanlagen für Veranstaltungen aufgestellt. Dafür fliegen bis Sommer alle Einweg-Plastikflaschen raus. „Jede Minute werden weltweit mehr als eine Million Plastikflaschen produziert. Geht das so weiter, gibt es 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren“, erklärt BWT-Gründer Andreas Weißenbacher. Umweltschutz und Wasseraufbereitung gehen für den gebürtigen Hinterseer Hand in Hand, wenn auch nicht immer. Denn das gleichzeitige Sponsoring im Motorsport (erkennbar an den in BWT-Pink lackierten Autos, u. a. in der Formel 1) hat zwar hohen Werbewert, aber eher wenig mit der Schonung von Ressourcen zu tun.
„Festspiele for Future“ könnte man in diesem Sinn die neue Ära nennen. Den Anstoß dafür gab übrigens Regisseur Peter Sellars. Er inszenierte bei den Festspielen 2019 die Oper „Idomeneo“ als Warnung vor den Folgen des Klimawandels und sparte auch in der Eröffnungsrede im gleichen Jahr nicht mit scharfer Systemkritik. „Seine Mahnungen haben uns inspiriert“, bestätigen die Salzburger Festspiele, die zur Sponsorpräsentation sogar eine Grußbotschaft von Sellars einspielten.
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