Am Gschaidberg sind nicht nur die Bären los Wirt Erich Haider-Harrer als Holz-Künstler Über 200 Skulpturen hat er schon geschnitzt
Das schöne Grazer Bergland ist das Zuhause von Erich Haider-Harrer. Im kleinen Ort Nechnitz, direkt am Fuße des Gschaidberg, umgeben von großen grünen Wiesen, befindet sich sein Gasthof. Dort ist der Chef nicht nur als Koch und Kellner tätig, sondern geht auch einer weiteren Leidenschaft nach - der Schnitzerei.
„Darauf bin ich durch einen Hausgast gekommen. Er hat mir ein Foto von einem Holzschuh gezeigt, und ein paar Stunden später kam ich selbst mit dem ersten geschnitzten Schuh nach Hause“, erzählt der gelernte Kellner. Weil allerdings das Schuheschnitzen auf Dauer zu langweilig geworden ist, entstand irgendwann die erste Eule, der erste Adler, der erste Bär.
Haider-Harrers größte geschnitzte Skulptur ist übrigens ein Stier, der sich direkt vor seinem Gasthof befindet. Ursprünglich sollte der für ein Steakhaus in Kärnten angefertigt werden. „Ich habe ihn dann aber ins Herz geschlossen und wollte ihn nicht mehr hergeben und da wir selbst Steaks anbieten, passt der Stier eigentlich auch gut zu uns.“
Vom Luchs bis zum Adler
Über 200 Skulpturen hat der Steirer schon geschnitzt, die nun rund um seinen Gasthof zu finden sind. Einige von ihnen haben einen ganz besonderen Platz bekommen: Entlang des Wanderwegs auf den Gschaidberg befinden sich 40 bis 50 selbstgeschnitzte Kunstwerke. „Es sind alles Tiere, die es hier bei uns im Wald gibt. Angefangen beim Laubfrosch, über Luchs und Fuchs, bis hin zu Habicht und Adler ist alles dabei.“
1,5 Kilometer langer Wanderweg
Der Skulpturenwanderweg erstreckt sich über 1,5 Kilometer und 280 Höhenmeter vom Hochplateau hinauf auf den Gschaidberg. Im Rahmen der Eröffnung im Jahr 2018 wurden acht Motorsägen-Schnitzer dazu eingeladen, innerhalb von zwei Tagen je eine Skulptur zu schnitzen. Die Werke sind am Eingang des Weges zu finden - alle anderen Werke stammen von Haider-Harrer selbst. Ein paar Höhenmeter unter dem Gipfelkreuz, am Ende des Weges, befindet sich eine Labestation für alle fleißigen Wanderer, bevor die letzten Meter zum Gipfelkreuz bezwungen werden können.
Trotz (oder gerade wegen) der derzeitigen Situation kommen viele Besucher. Und durch den steigenden Bekanntheitsgrad des Skulpturenweges merken auch die Einheimischen, in welch schöner Gegend sie leben. Die Idee von Erich Haider-Harrer ist also aufgegangen.
Marlene Borkenstein, Kronen Zeitung
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