Fiasko für die SPÖ

Team Kärnten ist der Stichwahl-Sieger

Kärnten
15.03.2021 05:45

Dieser Wahltag endete für die erfolgsverwöhnte SPÖ mit einem schlimmen Desaster: Die Bürgermeister in Klagenfurt, Spittal an der Drau, Hermagor, Brückl und St. Georgen am Längsee gingen verloren - nur als Beispiele. Das können Siege in Seeboden oder Maria Saal nicht wettmachen. Was die Kärntner Genossen aber noch mehr schmerzt: Der große Sieger ist das Team Kärnten des Ex-SP-Mannes Gerhard Köfer, der nun sein Comeback als Bürgermeister in Spittal feiert, TK-Kandidat Christian Scheider gibt sein Comeback in Klagenfurt und TK-Bewerber Gerhard Oleschko das seine in Keutschach.

Man kann es so zusammenfassen: Es war der Tag der Altbürgermeister. Aber bei Scheider und Oleschko darf sich auch die FPÖ ärgern, beide wurden erfolgreich vergrault und aus der Partei verdrängt. Eines zeigte der Wahltag: Personen gehen vor Parteien. Wenn nur noch Kandidaten zur Auswahl stehen und keine Stimmzettel mit Parteien, dann zählen Charisma, Aura und der Ruf der Bewerber innerhalb der Gemeindegrenzen.

Die Volkspartei konnte nach mehreren erfolglosen Versuchen Hermagor erobern, die Reaktionen der Kandidaten lassen aber befürchten, dass im Wahlkampf viel Porzellan zerschlagen wurde. Nach der Wahl ist vor der Wahl und da hat jetzt vor allem die SPÖ Handlungsbedarf. Sich bei der Landtagswahl 2023 allein auf Peter Kaiser zu verlassen, wird viel zu wenig sein. Vor allem in der Landeshauptstadt muss und wird ein Generationenwechsel stattfinden, Nationalrat Philip Kucher dürfte ein Favorit für die Spitzenposition sein. Auch wenn sich seine Freude darüber dem Vernehmen nach in engen Grenzen hält.

Dass Rochaden manchmal Wunder wirken, zeigte sich im ersten Wahlgang, wo die SPÖ in St. Veit (Martin Kulmer), Wolfsberg (Hannes Primus) und in Völkermarkt (Markus Lakounigg) mit neuen Kandidaten siegte. Dann wären da noch die erhobenen Zeigefinger der Bürger an das Land und der in Lavamünd ist der erhobenste aller Finger: Mit Wolfgang Gallant gewann der Kandidat der gegen die unerträgliche Lkw-Lawine kämpfenden Bürgerliste.

Karten neu gemischt

Der Stichwahltag lässt sich zusammenfassen: Die politischen Karten wurden neu gemischt. Die SPÖ ist nicht mehr unbesiegbar, die ÖVP befindet sich in leichtem Aufwärtstrend, die FPÖ ist dort, wo man sie erwartet, und das anfänglich belächelte Team Kärnten ist von einer Spittaler Gruppe zu einem starken Spieler auf Landesebene geworden. Die Landtagswahl darf kommen, es wird spannend.

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