Politische Begehrlichkeiten im ORF sind besonders im Wahljahr eines Generaldirektors groß. Wenige Monate vor der Entscheidung setzt der türkis dominierte Stiftungsrat überraschend ein Zeichen gegen Postenschacher. Denn das neue Info-Herzstück soll kein „allmächtiger“ Chefredakteur, sondern ein Team leiten.
Werner Mück war als zentraler TV-Chefredakteur ebenso legendär wie (von der Politik) gefürchtet. Durch den neuen multimedialen Newsroom kommt es im ORF nun zur größten Reform in der Geschichte der Information. Internet, Radio und Fernsehen unter einem Dach und in einer Hand - dieser mächtige Posten weckt natürlich große Begehrlichkeiten, ist sowohl Lock- wie auch Druckmittel bei den politischen Farbenspielen im Staatsfunk.
Beim ersten Stiftungsrat im neuen Jahr kommende Woche wird die Zukunft des gemeinsamen Newsrooms ganz oben auf der Tagesordnung stehen. „Die Information ist das Herzstück des ORF und hat das gerade in Corona-Zeiten eindrucksvoll bewiesen. Wir plädieren für ein Team der besten Köpfe statt einem zentralen Chefredakteur“, skizziert ÖVP-Freundeskreisleiter Thomas Zach.
Bei einer Wiederwahl im Sommer würde Generaldirektor Alexander Wrabetz jedenfalls in seine vierte Amtsperiode gehen. Mögliche Herausforderer sind noch nicht aus der Deckung gegangen. Spannung ist garantiert. Die ÖVP-Mehrheit könnte alleine entscheiden …
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