Grundkurs Bergrettung

Großes Können und ein Riesenberg Engagement

Tirol
09.03.2021 17:30

Im Ausbildungszentrum Jamtal der Tiroler Bergrettung wird der Ernstfall geprobt: 20 Bergretter müssen während ihres Wintergrundkurses Verschüttete in einer Lawine finden.

Auch in Corona-Zeiten bildet die Einsatzorganisation Bergretter aus. Die Behörde gab dafür unter strengen Auflagen grünes Licht. So müssen etwa mehrmals Tests durchgeführt werden. „Wir haben die Teilnehmerzahl des Grundkurses auf 20 reduziert, acht solcher Kurse können wir im Frühjahr durchführen“, sagt Christian Eder, Ausbildungs- und Schulleiter der Bergrettung.

Es ist der vorletzte Kurstag im neu umgebauten Ausbildungszentrum auf 2145 Metern im Jamtal bei Galtür. Ich darf für die „Tiroler Krone“ in den Grundkurs hineinschnuppern. Die Teilnehmer, die in ihren Ortsstellen schon in zweiter Reihe bei Einsätzen mitwirken, müssen sich heute beweisen. Auch fünf Frauen sind mit von der Partie.

Chance auf Sommerkurs
Am Vormittag findet unter den Argusaugen des Ausbildungsteams mit den Bergführern Christian Eder, Hansjörg Kröll, Manfred Pfluger und Daniel Obererlacher eine Lawinenübung statt. Am Nachmittag gibt es die Abschlussprüfungen. Wer besteht, darf am Sommerkurs teilnehmen.

Zu Kursbeginn am Wochenende standen medizinische Fragen im Vordergrund. Dann wurden die Teilnehmer in Lawinenprävention, Seiltechnik sowie LVS-Training geschult.

Während Ausbildungschef Eder am Donnerstagmorgen noch einen Lawinenvortrag hält, bereiten seine Kollegen oberhalb der Hütte einen Lawineneinsatz vor. Ein Schneebrett wird simuliert, ein Bergführer lässt sich im Schnee eingraben. Dann gibt es Alarm. Ein Anrufer hat eine Lawine mit Verschütteten gemeldet.

Sofort werden Einsatzleiter bestimmt. Motiviert bis in die Haarspitzen starten die Kursteilnehmer zur Unglücksstelle. Vier Verschüttete sind mit LVS-Gerät rasch gefunden, bei einem ohne „Pieps“ dauert die Suche länger. Der einzige Überlebende schreit realistisch vor Schmerz, wird medizinisch versorgt und abtransportiert. Bei der Nachbesprechung vor Ort zeigt sich das Schulungsteam vom Engagement und Können der „Azubis“ sehr angetan.

Nur kurz fällt im Anschluss die Mittagspause aus. Die Rettung abgestürzter Personen wird geprobt. Und danach wird es richtig ernst: Die Abschlussprüfungen stehen auf dem Programm: LVS-Suche, Kartenkunde und Selbstrettung.

Alle Teilnehmer haben bestanden. Darüber freut sich auch Lokalmatador Toni Mattle, Landesleiter-Stv. der Bergrettung. Er ist am Abschlusstag mit vor Ort.

Die Feier vor der Abreise fiel natürlich aus. Aber die Hoffnung lebt, dass sie beim Sommerkurs nachgeholt werden kann.

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